Für innen und außen

Neue Google Nest Cam mit Akku im Test

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Wir haben die neue Überwachungskamera, die innen und außen verwendet werden kann, auf Herz und Nieren getestet.

Wie berichtet, hat Googles Smart-Home-Schwester Anfang August eine  Reihe neuer Produkte vorgestellt . Mittlerweile sind zwei von diesen im Handel erhältlich. Wir haben nun eine der Neuheiten ausgiebig getestet. Konkret handelt es sich dabei um die neue Nest Cam mit Akku, die innen und außen verwendet werden kann. In unserem Test kam sie als Überwachungskamera im Wohnzimmer zum Einsatz.

Erster Eindruck und Installation

Beim Auspacken fällt auf, dass das Gerät alles andere als klein und leicht ist (8,3 x 8,3 cm; 398 Gramm). Unauffällig kann man sie also nicht platzieren. Dafür sind die Verarbeitung und die Materialqualität hochwertig. Ebenfalls positiv: Google liefert das gesamte benötigte Zubehör mit. Neben der Kamera stecken noch eine Magnetplatte, eine Montageplatte, zwei Dübel, zwei Schrauben, ein Ladekabel (1 Meter) sowie ein 15-Watt-Netzteil in der Verpackung. Hier gibt es dennoch einen Kritikpunkt. Denn die Nest Cam verfügt über keinen USB-C-Anschluss und kann somit nur mit dem mitgelieferten Zubehör aufgeladen bzw. ans Netz gehängt werden. Für die äußerst einfache Installation gibt es hingegen Lob. Diese funktioniert über die Google Home App. Zunächst scannt man den QR-Code ein und dann befolgt man die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die Einbindung ins WLAN erfolgt dabei automatisch. Bei uns war die Kamera nach fünf Minuten einsatzbereit. Dann erscheint sie auch – neben den anderen Smart Home-Geräten – in der Home-App. Wir haben die Kamera ausschließlich innen verwendet. Hier kann man sie über die Montageplatte oder den optionalen Standfuß (35 Euro) auf ein Regal, das TV-Board, den Boden, etc. stellen. Darüber hinaus kann man sie über die Magnetplatte an Tür- oder Fensterrahmen heften. Obwohl die Kamera nicht gerade leicht ist, hält sie auch hier bombenfest. Der Maget ist also äußerst stark. Den Winkel kann man in beiden Fällen passend ausrichten. Wer die Kamera außen nutzen will, sollte wissen, dass sie „nur“ eine IP54-Zertifizierung aufweist. So ist sie zwar gegen Staub und Spritzwasser geschützt, wasserdicht ist sie jedoch nicht.

Googles neue Nest Cam im Test

Die Nest Cam ist 8,3 x 8,3 cm groß und 398 Gramm schwer.

Auf der Unterseite befinden sich der Lautsprecher und die Aufnahme für den optionalen Standfuß. Dieser...

...kostet 35 Euro und verfügt über eine...

..bewegliche Halterung, weshalb man stets den passenden...

...Winkel einstellen kann.

Bei Bedarf kann die Nest Cam auch via....

....Magnetplatte am Türrahmen...

...befestigt werden.

Über den Standfuß kann die Kamera....

...ebenfalls aufgeladen oder ans Netz angeschlossen werden.

Ist der Live-Stream aktiviert, leuchtet die LED-Leuchte.

Nach der extrem einfachen Installation taucht die Nest Cam in der Google Home App auf. Hier...

...kann man sie nach den persönlichen Wünschen konfigurieren.

Die Bildqualität konnte uns auf ganzer Linie überzeugen. Selbst...

...bei Nacht ist alles gut zu erkennen.

Den Livestream kann man auch aus der Ferne ein- und ausschalten.


 

Funktionen

Über die App kann man die Nest Cam nach den eigenen Vorlieben konfigurieren. Hier kann man beispielsweise festlegen, in welchen Fällen man eine Benachrichtigung erhalten möchte. Die Objekterkennung unterscheidet im Innenraum zwischen Personen, Tieren und allen anderen Bewegungen. In der App stellt man ein, auf welche Art von Objekt in welcher Aktivitätszone reagiert werden soll – und auf welche auch außerhalb einer dieser Zonen. Dank 110-Grad-Winkel deckt sie einen großen Bereich ab. Das ist auch notwendig, denn bewegen kann man sie nur manuell (nicht über das Smartphone). Die FullHD-Videoqualität (1.080 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde) kann sich sehen lassen. Egal ob in der Nacht (hier helfen Infrarot-Leuchten) oder bei hellem Sonnenschein - das Kamerabild lässt sich am Smartphone oder am  Nest Hub  (Display-Lautsprecher) stets gut erkennen. Und auch der Ton wurde stets klar wiedergegeben. Man kann über die Kamera aus der Ferne auch die eigene Stimme wiedergeben. So könnte man im schlimmsten Fall sogar mit einem Einbrecher Kontakt aufnehmen. Bei uns diente die Funktion zum Zurechtweisen der Katze. Am beeindruckendsten war jedoch die perfekte Objekterkennung. Im gesamten Test kam es zu keiner einzigen Fehlbenachrichtigung. Das hatten wir bei bisherigen Tests von Überwachungskameras noch nie. Besonderer Clou: Die Nest Cam setzt bei der Objekterkennung auf eine lokale Verarbeitung – die Daten wandern also nicht in die Cloud. Das sorgt nicht nur für eine schnellere Analyse, sondern trägt auch zum Datenschutz bei. Die Gesichtserkennung, bei der man mehrere Gesichter hinzufügen kann, hat ebenfalls sehr gut funktioniert. Auch hier gab es keine falschen Zuordnungen.

Keine interne Speicherung

Während viele Hersteller ihre Kameras mit einem internen Speicher, der häufig sogar erweitert werden kann (SD-Karte), ausstatten, geht Google einen anderen Weg. Die Nest Cam kann die Aufnahmen nicht lokal speichern. Wer will, dass die Kamera Videos aufnimmt bzw. speichert, hat nur die Möglichkeit, diese (verschlüsselt) in der Google Cloud abzulegen. Bei der kostenlosen Variante, können die Nutzer die letzten drei aufgezeichneten Stunden in der Cloud abrufen. Wem das nicht genügt, was bei Überwachungskameras häufig der Fall sein dürfte, muss zu einem kostenpflichtigen Nest-Aware-Abo greifen. Für 5 Euro pro Monat oder 50 Euro im Jahr bekommt man den 30-tägigen, für 10 Euro pro Monat bzw. 100 Euro im Jahr (Plus-Abo) den 60-tägigen ereignisbasierten Videoverlauf. Positiv: Verwendet man mehrere Nest-Cams gilt der Preis für alle im Heimnetz integrierten Kameras. Neben den Aufzeichnungen erhalten Abo-User noch weitere Funktionen wie eine umfangreichere Objekterkennung oder Aktivitätszonen.

Live-Bild und Akku

Auf den Livestream der Nest Cam kann man – Internetzugriff vorausgesetzt – immer und von überall aus zugreifen. Dieser wird dann direkt am Smartphone angezeigt. Aktiviert man den Stream, leuchtet auf der Kamera eine grüne LED-Anzeige. Bedenken zur reinen Akkunutzung haben sich schnell erübrigt. Wir konnten die Nest Cam 10 Tage lang testen. Dabei verringerte sich der Akkustand von 98 auf 84 Prozent. Mit einer Vollladung dürfte man also mindestens zwei Monate über die Runden kommen. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen will, kann die Kamera aber auch ständig am Netz angeschlossen lassen. Für den Außenbereich ist das mitgelieferte Kabel dann aber zu kurz. Hier bietet Google jedoch 5 bzw. 10 Meter lange Kabel an, die mit 34,99 Euro bzw. 39,99 Euro zu Buche schlagen.

Fazit

Mit der neuen Nest Cam hat Google eine sehr gute Überwachungskamera im Programm. Besonders gut gefallen haben uns die Verarbeitung, die simple Installation, das mitgelieferte Zubehör, die herausragende Objekterkennung, die sehr gute Bildqualität, die lange Akkulaufzeit, die intuitive Bedienung via App und die zuverlässigen Benachrichtigungen. Kritik gibt es für den separaten Ladeanschluss (kein USB-C) und das Fehlen einer lokalen Speichermöglichkeit. Der Preis von 199,99 Euro ist zwar keine Okkasion, geht aufgrund der gebotenen Leistung jedoch in Ordnung. Zu den stärksten Konkurrenten zählen die Alro Pro 4, die Reolink Go PT sowie die Reolink Argus 3 Pro.
  

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Googles neue Nest Cam im Test

Die Nest Cam ist 8,3 x 8,3 cm groß und 398 Gramm schwer.

Auf der Unterseite befinden sich der Lautsprecher und die Aufnahme für den optionalen Standfuß. Dieser...

...kostet 35 Euro und verfügt über eine...

..bewegliche Halterung, weshalb man stets den passenden...

...Winkel einstellen kann.

Bei Bedarf kann die Nest Cam auch via....

....Magnetplatte am Türrahmen...

...befestigt werden.

Über den Standfuß kann die Kamera....

...ebenfalls aufgeladen oder ans Netz angeschlossen werden.

Ist der Live-Stream aktiviert, leuchtet die LED-Leuchte.

Nach der extrem einfachen Installation taucht die Nest Cam in der Google Home App auf. Hier...

...kann man sie nach den persönlichen Wünschen konfigurieren.

Die Bildqualität konnte uns auf ganzer Linie überzeugen. Selbst...

...bei Nacht ist alles gut zu erkennen.

Den Livestream kann man auch aus der Ferne ein- und ausschalten.