Zu aufwendig und teuer

Nokia stampft seine VR-Kamera ein

Teilen

Die kugelförmige "Ozo" brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Nokia gibt die weitere Entwicklung seiner 45.000 Dollar (rund 38.000 Euro) teuren Profi-Kamera für Inhalte in virtueller Realität auf und streicht fast ein Drittel der Stellen in der Hardware-Sparte. Von den rund 1.090 Mitarbeitern bei Nokia Technology sollen bis zu 310 gehen, wie der finnische Telekom-Ausrüster am Dienstag mitteilte.

Gesundheitssektor im Fokus

Nokia hatte die runde Kamera mit dem Namen Ozo im Jahr 2015 zunächst für 60.000 Dollar vorgestellt, Disney und Sony Pictures waren unter den ersten Kunden. Das Geschäft mit virtueller Realität habe sich jedoch nicht so dynamisch wie erwartet entwickelt, räumte Nokia nun ein. Der Konzern will sich im Hardware-Geschäft stattdessen stärker auf digitale Gesundheit fokussieren. Dafür hatte Nokia im vergangenen Jahr bereits den französischen Anbieter vernetzter Waagen, Thermometer und anderer Gesundheitsgeräte, Withings, gekauft. Bestehende Ozo-Kunden sollen weiterhin betreut werden, betonte Nokia. Hier handelt es sich um das "echte" Nokia, nicht um HMD Global, also jene Firm die die aktuellen Nokia Android-Smartphones baut.

VR blieb bisher hinter den Erwartungen

Das Wachstum des Marktes für virtuelle Realität, bei der man komplett in künstliche Welten eintaucht, ist bis jetzt insgesamt unter den Erwartungen geblieben. Die teuren hochwertigen Brillen etwa von Facebooks Firma Oculus und HTC sind ein Nischengeschäft. Auch die versprochene Vielfalt neuer Inhalte wie virtuelle Besichtigungen von Wohnungen oder Urlaubsorten ist bisher nicht entstanden. Aktuell startet Microsoft mit seinen Partnern jedoch eine ganze Reihe an günstigen VR-Headsets für Windows-10-Computer .

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.