Die beiden Branchengrößen Nokia und Microsoft wollen gemeinsam das Geschäft mit Unterhaltung auf mobilen Geräten wie Handys stärken.
Der weltgrößte Handyhersteller wird hierfür künftig die Kopierschutzsoftware von dem US-Softwareriesen Microsoft in seine weit verbreitete Software S60 integrieren, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten.
Technologie-Symbiose
Mit der Technologie von Microsoft PlayReady
zum Kopierschutz (DRM) können mehrere Personen gleichzeitig Inhalte wie
Musik, Spiele oder Videos nutzen und sie so auf PCs, Handys oder anderen
mobilen Geräten einsetzen. Die Software S60 von Nokia kommt bei der Mehrzahl
der Handys der Finnen zum Einsatz, aber auch bei Mobiltelefonen anderer
Hersteller wie LG Electronics und Samsung Electronics. Größter Rivale ist
hier wiederum Microsoft mit seiner Software Windows Mobile.
Start ab 2008
Die ersten Nokia-Handys mit der Software sollen ab
2008 auf den Markt kommen. Von der Zusammenarbeit versprechen sich beide
Firmen eine Belebung für das Geschäft mit Unterhaltung auf mobilen Geräten,
insbesondere das Angebot dürfte damit deutlich größer werden.
Forschungsfirmen rechnen binnen fünf Jahren mit einem Anstieg des
Branchenumsatzes auf 38 Mrd. Dollar (27,7 Mrd. Euro) von 18,8 Mrd. Dollar im
vergangenen Jahr.
iTunes-Konkurrenz
Beobachter rechnen auch damit, dass Nokia
direkt ins Geschäft mit dem Online-Verkauf von Musik einstiegen wird und
einen Konkurrenten zu Apples iTunes gründen wird. Die nötige Technologie
kaufte sich Nokia bereits vergangenes Jahr mit der Übernahme von Loudeye
ein.
Nokia und Microsoft haben erstmals 2005 eine Kooperation vereinbart. Damals beschloss Nokia, den Windows Media Player von Microsoft auf seinen Handys einzusetzen.