Unbekannte Hacker haben die Hompage einer "Anti-Putin"-Zeitung lahmgelegt.
Mit einer Hacker-Attacke haben Unbekannte in Russland die Internetseite der regierungskritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" lahmgelegt.
Koordinierte Überlastung
Die Homepage sei seit einer Woche
völlig überlastet, da durch einen "professionell
koordinierten Cyber-Angriff" rund 1,5 Millionen Zugriffe pro Sekunde
auf die Seite eindringen würden. Das sagte eine Sprecherin des Blattes, für
das auch die 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja geschrieben
hatte, am Montag nach Angaben der Agentur Interfax. Die Redaktion habe den
russischen Inlandsgeheimdienst FSB bisher vergeblich darum gebeten, bei der
Klärung der Hintergründe der Attacke zu helfen.
Als "reine Spekulation" bezeichnete die Sprecherin Berichte Moskauer Medien, laut denen eine auf der Homepage veröffentlichte Analyse über Korruption im Staatsapparat Ziel des Angriffs sei. "Der Text steht auch auf anderen Internetseiten, und die Attacke ist sehr massiv. Ich glaube, das Ziel ist die Zeitung als solche."
Regierungskritisch
Die "Nowaja Gaseta" versteht sich
als Stachel im Fleisch der Mächtigen. Hinter dem 1993 gegründeten Blatt
stehen der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow sowie der
regierungskritische Oligarch und einstige KGB-Agent Alexander Lebedew. Die
offizielle Auflage von 260.000 Exemplaren ist für eine Moskauer
Qualitätszeitung recht hoch.