Österreicher liefern Technik für europäisches Erdbeobachtungsprojekt (GMES)
Die RUAG Aerospace Austria liefert die GPS-Module für das europäische Programm "Global Monitoring for Environment and Security" (GMES). Die ersten drei "Sentinel"-Satelliten von GMES werden mit den Systemen ausgestattet, die Lieferung soll im Jahr 2012 erfolgen, heißt es in einer Aussendung von Aerospace Austria.
GMES
Das Projekt ist eine Initiative der Europäischen Kommission,
die in Kooperation mit der europäischen Weltraumorganisation ESA. Aufgabe
des Erdbeobachtungssystems wird eine weltweite Umwelt- und
Sicherheitsüberwachung zu Land, zu Wasser und in der Atmosphäre sein.
Vorgesehen sind Dienste unter anderem in den Bereichen Klimawandel,
Umweltfragen, Ressourcenmanagement. Dazu nutzt GMES hauptsächlich Daten aus
satellitengestützter Beobachtung von mehr als 40 europäischen und
außereuropäischen Erdbeobachtungs- und Klimaforschungssatelliten, in
Kombination mit erdgebundenen Mess- und Beobachtungsstationen. Diese Daten
werden vom System aufgearbeitet und stehen als gebrauchsfertige
Informationen europaweit zur Verfügung.
Geräte werden adaptiert
Die ersten drei eigenen Satelliten
des Systems - Sentinel-1, -2 und -3 - werden für die unterschiedlichen
Aufgaben maßgeschneidert ausgestattet. Alle sollen die Signale der
amerikanischen GPS-Satelliten für ihre genaue Positionsbestimmung im All
nutzen. Die Produktlinie für die weltraumtauglichen Empfänger hat RUAG
Aerospace Austria im Rahmen eines ESA-Auftrages für die Mission SWARM
aufgebaut, nun werden die Geräte für die neuen Anforderungen adaptiert und
weiterentwickelt.
Hohe Ansprüche
Zu den Herausforderungen zählt für die
Entwickler ein geringes Gewicht, Strahlungsfestigkeit und dennoch höchste
Präzision. "Durch gleichzeitige Verarbeitung von Empfangssignalen aus zwei
unterschiedlichen Frequenzbändern kann, im Gegensatz zu den üblicherweise in
terrestrischen GPS-Empfängern eingesetzten Verfahren, höchstmögliche
Positionsgenauigkeit erzielt werden", hieß es dazu seitens der Experten.
Darüber hinaus ermögliche dies auch die Korrektur von Störungseinflüssen in
den rauen Bedingungen der sogenannten Ionosphäre.