Hammer-Entscheidung

WhatsApp & Facebook: Datenaustausch verboten

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Datenschutzbeauftragter untersagt Weitergabe mit sofortiger Wirkung.

Wie berichtet, sind am Sonntag (25. September) die neuen WhatsApp-Nutzungsbestimmungen in Kraft getreten. Diese verzahnen den Messenger-Dienst mit seinem Mutterkonzern Facebook. So werden nun viele Daten und die Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern an das soziale Netzwerk übermittelt. Facebook will diese Information dafür verwenden, um den Nutzern neue Freunde vorschlagen oder personalisierte Werbung anzeigen zu können. Letzteres konnte vorab jedoch verhindert werden. Im Vorfeld stieß diese Zusammenlegung in vielen Ländern auf massive Kritik.

Datenaustausch mit sofortiger Wirkung verboten

Und nun scheint es für die Gegner der Maßnahme einen ersten, veritablen Erfolg zu geben. Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar hat Facebook mit sofortiger Wirkung untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern. Zudem müsse Facebook bereits von WhatsApp übermittelte Daten löschen. Die rund 35 Millionen WhatsApp-Anwender in Deutschland müssten selbst entscheiden können, ob sie eine Verbindung ihres Kontos mit Facebook wünschen, erklärte Caspar am Dienstag in Hamburg. "Dazu muss Facebook sie vorab um Erlaubnis fragen. Dies ist nicht geschehen."

Verstoß gegen das Datenschutzrecht 

Facebook und WhatsApp seien selbstständige Unternehmen, die die Daten ihrer Nutzer auf Grundlage ihrer Nutzungs- und Datenschutzbedingungen verarbeiten. Nach dem Erwerb von WhatsApp durch Facebook vor zwei Jahren hätten sie zugesichert, dass Daten der Nutzer nicht miteinander ausgetauscht würden. "Dass dies nun doch geschieht, ist nicht nur eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit, sondern stellt auch einen Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht dar", begründete die deutsche Datenschutzbehörde die Verwaltungsanordnung.

Betrifft nur deutsche Nutzer

Auf heimische WhatsApp-Nutzer scheint dieses Verbot (vorerst) keine Auswirkungen zu haben. Die Datenschutzbehörde hat lediglich die Weitergabe der Daten aller rund 35 Millionen deutschen WhatsApp-Nutzer an Facebook untersagt.

Der deutsche Bundesverband der Verbraucherzentralen hatte den Messaging-Dienst WhatsApp wegen der Weitergabe von Kundendaten an den Mutterkonzern Facebook bereits vorab abgemahnt.
 

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