Gegen Kartellentscheid

TV-Sender wollen Online-Videoplattform

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ProSiebenSat.1 und RTL reichen Beschwerde gegen das Veto ein.

Im Streit über den Aufbau einer gemeinsamen Internet-Videoplattform (wir berichteten) gehen die Fernsehkonzerne ProSiebenSat.1 und RTL gegen das Veto des deutschen Bundeskartellamtes vor. "Wir haben die Beschwerde gegen die Untersagung am Freitagabend dem Bundeskartellamt übermittelt", erklärte RTL dem "Spiegel". Auch ProSiebenSat.1 hat dem Nachrichtenmagazin zufolge eine entsprechenden Beschwerde eingereicht. Diese komme einer Klage gleich, denn das Bundeskartellamt werde sie an das Oberlandesgericht Düsseldorf weiterleiten, berichtete "Der Spiegel" im vorhinein.

Verbot wegen marktbeherrschendem Duopol
Das Bundeskartellamt hatte Mitte März den Unternehmen untersagt, eine Online-Plattform aufzubauen. Die beiden Fernsehkonzerne, die den milliardenschweren deutschen TV-Werbemarkt de facto unter sich aufteilen, wollten auf dem Internetportal kostenlos Serien, Filme, Shows oder Nachrichtensendungen anbieten, bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung. Auf den Portalen RTLnow und der Internet-Videothek Maxdome haben die beiden zwar schon viele Sendungen online gestellt, doch sollte eine zentrale Plattform, die auch für ARD und ZDF offen ist, den Durchbruch bringen. Nach Ansicht der Kartellwächter würde eine gemeinsame Internet-Videoplattform "das marktbeherrschende Duopol der beiden Sendergruppen auf dem Markt für Fernsehwerbung" verstärken.

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