"Wenn ich in meiner Firma so arbeiten würde, dann holadaro".
Apple -Computer sind zwar teuer, dafür gelten sie aber auch als sehr zuverlässig und nutzerfreundlich. Deshalb kommen sie häufig auch in Firmen zum Einsatz. Kleinere und mittelgroße Betriebe (KMU) setzen dabei auf Mini-Server-Lösungen. Auch der bekannte heimische Verleger Christian Mucha (Bild) setzt bei seinen Firmenrechnern auf eine solche Lösung. Seit dem letzten Update wünscht er sich jedoch, einen anderen Hersteller gewählt zu haben. Weltweit dürfte es Tausenden KMUs in den letzten beiden Monaten so ergangen sein. Dabei hatten Mucha und sein Verlag noch großes Glück.
Bug bei macOS 10.14.5
Angefangen hat alles mit einem Update für das Mac-Betriebssystem macOS „Mojave“. Die Version 10.14.5 wurde vor rund zwei Monaten ausgespielt. Dabei schlich sich jedoch ein eklatanter Bug in die Verbindung zum Apple-Server ein. Das fehlerhafte Verbindungsprotokoll – zwischen Filesharer und Client – sorgte dafür, dass die Firmenrechner nach rund einer Stunde komplett eingefroren sind. Und zwar so, dass nur noch ein harter Neustart für Abhilfe sorgte. Über den Task-Manger war das Problem nicht zu beheben. Mit etwas Glück funktionierten die Rechner nach dem Neustart wieder. Doch nach einer Stunde begann das Spiel von vorne. An einem normalen Arbeitsfluss war dabei nicht zu denken.
Zahlreiche KMUs betroffen
Wie zahlreiche Foreneinträge von verzweifelten Nutzern inklusive Firmen zeigen, wusste Apple über das Problem schon länger Bescheid. Dennoch wurde der Bug rund zwei Monate nicht gefixt. Kein Wunder, dass viele KMUs bereits am Rande der Verzweiflung waren. Denn einen Workaround gab es nicht. Das Problem dürfte also zu Millionenschäden geführt haben. Mucha und sein IT-Experte stießen in diversen Foren auf zahlreiche Kommentare und Einträge, in denen über das Problem gewettert wurde.
Update erst spät installiert
Muchas Glück war, dass die IT-Abteilung in seinem Verlag aufgrund von extrem viel Arbeit das Uptade auf macOS 10.14.5 erst an diesem Montag durchgeführt hat. Am Dienstag hat Apple neben iOS 12.4 auch ein neues Mac-Update (10.14.6) veröffentlicht, mit dem der Fehler endlich aus der Welt geschaffen wurde. Mucha hatte somit nur einen ausgefallen Arbeitstag zu beklagen. Hätte er in seinem Verlag das Upatde vor zwei Monaten durchgeführt, wären laut seinen Angaben die letzten sechs Zeitungen nicht erschienen. Der finanzielle Schaden hätte Hunderttausende Euro betragen.
Mucha stinksauer
Christian Mucha ist auf den US-Konzern jedenfalls stinksauer. „Wenn ich in meiner Firma so arbeiten würde wie Apple, dann holadaro“, so der Verleger zu oe24.at. Apple selbst wollte das Problem laut Mucha unkommentiert aussitzen. Auch der IT-Spezialist des Verlags kann nicht verstehen, wie man Tausende Nutzer und Kunden zwei Monate lang derart im Stich lassen kann. Für Mucha und seinen Verlag ist das Ganze noch einmal gut ausgegangen.
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