Gewerkschaft will neue App zur Beurteilung von Lehrern kurz vor dem Start verbieten.
Am kommenden Freitag (15. November) soll eine neue App online gehen, die bereits im Vorfeld mächtig Staub aufwirbelt. "Schüler können künftig Lehrer bundesweit online mit Sternen bewerten, so wie Uber-Fahrgäste ihren Fahrer oder Airbnb-Mieter ihre Wohnungen", heißt es in der am Donnerstag versendeten Einladung zur Vorstellung der Anwendung. Weiters ist darin zu lesen, das sie ein Schüler mit Hilfe eines Investorenkonsortiums und einer Anwaltskanzlei entwickelt habe. Die Bewertungsskala mit ein bis fünf Sternen nimmt sich offenbar die Produktbewertungen von Amazon zum Vorbild.
Lehrergewerkschaft in Aufruhr
Weitere Informationen über die App liegen noch nicht vor. Dennoch lässt sie bereits eine Woche vor der Präsentation in der Lehrergewerkschaft die Alarmglocken läuten. In einem Medienbericht vom Freitag kündigte der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) an, dass man alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen werde, um die Anwendung zu verhindern. Er meldet vor allem Bedenken hinsichtlich der Persönlichkeitsrechten und Datenschutz an. Die Juristen der Gewerkschaft würden bereits die rechtliche Situation prüfen.
Ähnlicher Fall in Deutschland
Ob der Start der App damit verhindert oder verschoben werden kann, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Vor rund zehn Jahren beschäftigte eine Lehrer-Ratingplattform bereits deutsche Gerichte. Damals gingen Pädagogen gegen die nicht mehr verfügbare Website spickmich.de vor - letztlich ohne Erfolg.
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