Weniger Aussteller und tendenziell auch weniger Besucher finden sich auf der Fachmesse "ITnT 2009" in der Messe Wien ein.
Die fünfte Ausgabe der internationalen Fachmesse für Informationstechnologie und Telekommunikation versammelt mit 335 Anbietern aus 17 Ländern heuer um zehn Prozent weniger Aussteller als im Vorjahr. "Auch die IT-Branche leidet unter einer Vertrauenskrise", bringt es Matthias Limbeck vom Veranstalter Reed Exhibitions am heutigen dritten und letzten Messetag auf den Punkt. "Jede Messe ist eben ein Spiegelbild der Branche - wenn es boomt dann boomt's, und wenn nicht, nicht."
Mittelständische Unternehmen gut vertreten
Nach den
Rekordzahlen des Vorjahres sei nun ein Rückgang zu verzeichnen. Einige ganz
große Namen fehlen heuer überhaupt: Microsoft und der Siemens-Konzern haben
ganz auf eine Messe-Teilnahme verzichtet. Allerdings sind Branchengrößen wie
SAP, Samsung und T-Mobile sehr wohl präsent. Und auch die mittelständische
IT-Wirtschaft sei auf der Messe wieder stark vertreten, betont Limbeck: "Wir
sind und bleiben der österreichische Marktplatz für die IKT-Branche". Die
Fortsetzung der Fachmesse steht für Limbeck jedenfalls nicht in Frage. "Auch
die Großen, die jetzt nicht dabei sind, werden wieder zurückkommen", gibt er
sich zuversichtlich.
Zufrieden mit der heurigen Messe-Teilnahme ist jedenfalls der Linzer Biometrie-Spezialist ekey: Reger Besucherandrang herrscht am ekey-Stand in der Halle C, wo die Fingerprint-Zugangslösungen präsentiert werden. "Uns wird hier nicht fad", meint Stefan Prasser, Key Account Manager der oberösterreichischen Hi-Tech-Firma, der schon zahlreiche neue Business-Kontakte geknüpft hat. Mit der Software logon 4.0 zeigt ekey seine neueste Generation der PC-Absicherung für Endverbraucher und Unternehmen. Auch am Fingerscanner mit Funkzylinder, wodurch die eigene Haustür mit Fingerscanner nachgerüstet werden kann, herrscht großes Interesse. Das Produkt will ekey zu Jahresmitte auf den Markt bringe.
Unübersehbar auf der ITnT-Messe vertreten ist Schrack, der große Messestand ist auch am Vormittag gut besucht. "Wir spüren hier die Krise im Moment nicht", meint Reinhold Decker, Leiter der Geschäftsstelle IT bei Schrack Technik. Im Projektgeschäft würden einige Firmen jedoch ihre nächsten Projekte schon "on hold" stellen und die weitere Konjunkturentwicklung abwarten. Decker vermisst eine "IT-Offensive", die im Rahmen der Infrastrukturinvestitionspläne der Regierung etwa eine Netzwerkverkabelung im öffentlichen Bereich - bei Schulen und Bundesgebäuden - bringen könnte.
Bei der Omega Handels GesmbH, die Produkte u.a. von HewlettPackard HP, NEC, Panasonic und Sony vertreibt, verzeichnet man auf der diesjährigen Computer-Fachmesse ein stagnierendes Besucherinteresse. "Der typische Business-Kunde geht uns heuer ab", zieht Thomas Fanta einen Vergleich zu den Messen der Vorjahre. Einzelunternehmer und kleine Firmen zeigten jedoch nach wie vor großes Interesse. Ob der nach Eigenangaben größte inländische Distributor am österreichischen IT-Markt auch bei der nächsten Computermesse dabei sein werde, müsse die Auswertung der heurigen Teilnahme zeigen.