Gemeinderat beschloss den Kauf von 4.650 Office- und Access-Lizenzen.
Am Mittwoch wurde im Wiener Gemeinderat der Beschluss abgesegnet, Microsoft Office- und Access-Lizenzen um 1,452 Millionen Euro zu kaufen. Einige Politiker sind mit dieser Entscheidung nicht zufrieden und fordern den vermehrten Einsatz von kostenloser Open Source-Software.
Alternativen wären vorhanden
So stellt sich etwa der
Gemeinderat Marco Schreuder (Die Grünen) in einer Aussendung die Frage, ob
die Ambitionen der Stadt Wien, die 16.000 Computer innerhalb des Magistrats
Schritt für Schritt auf Open Source Produkte umzustellen, eingeschlafen
sind: "Die vergangenen zwei Tage behandelten wir im Gemeinderat den
Rechnungsabschluss. In vielen Redebeiträgen war von Einsparungsmaßnahmen zu
hören. Am Tag darauf geben wir fast 1,5 Millionen Euro für 4.650
Microsoft-Lizenzen aus, obwohl es kostenfreie Open Source Alternativen gibt."
Laut Schreuder sei das Geldverschwendung.
Umstellung wäre noch teurer
Die Befürworter kontern mit den
Argumenten, dass eine radikale Umstellung erheblich höhere Kosten mit sich
bringe. Schließlich wäre eine Umstellung aller Rechner extrem teuer und das
gesamte Personal müsse neu geschult werden. Hinzu komme noch ein enormer
administrativer Mehraufwand.
Gute Kooperation
Bis jetzt ist die Stadt Wien mit den
Microsoft-Lizenzen äußerst zufrieden. Die Mitarbeiter kennen die Produkte
und können problemlos mit ihnen arbeiten. Dennoch wird die Stadt in Zukunft
versuchen, den Einsatz von offener Software zu forcieren. Radikale Schritte
sind jedoch unwahrscheinlich. So setzt die Stadt bereits jetzt neben Windows
auch das kostenlose Betriebssystem Wienux (Linux-Basis)
ein.
Neben der Stadt Wien setzen auch weitere heimische (politische) Organisationen auf eine Zusammenarbeit mit Microsoft. So wurde erst vor kurzem die neue Plattform Digitales Österreich vorgestellt, bei welcher der Internet Explorer eine entscheidende Rolle spielt.