Wer im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Bäcker kontaktlos mit dem Smartphone bezahlt, nutzt dabei eine unsichtbare Technik. NFC.
Diese Technologie, die sich in vielen Smartphones, Smartwatches und Karten wiederfindet, wird nun durch eine neue Version verbessert. Das klingt erstmal technisch – betrifft aber bald den Alltag von Millionen Menschen.
Das bedeutet "NFC"
NFC steht für „Near Field Communication“, zu Deutsch „Nahfeldkommunikation“. Diese Technik sorgt dafür, dass zwei Geräte über sehr kurze Distanz Daten austauschen können – etwa ein Handy und ein Kartenlesegerät an der Kassa. Bisher musste das Handy dabei sehr nah an das Bezahlterminal gehalten werden – der Abstand lag bei rund 0,5 Zentimetern. Das führte oft dazu, dass Nutzer ihr Gerät direkt auf das Terminal legen mussten, um eine zuverlässige Verbindung herzustellen.
Neue Reichweite, mehr Komfort
Die neue Version NFC 15, die vom internationalen NFC Forum herausgegeben wurde, bringt eine wesentliche Änderung: Die Reichweite wird von rund 0,5 cm auf bis zu 2 cm erhöht. Damit müssen Geräte nicht mehr so präzise ausgerichtet werden wie bisher. Klingt unscheinbar – macht im Alltag aber einen großen Unterschied. Das Bezahlen geht flotter, vor allem bei vielgenutzten Geräten wie Smartphones, Fitnessarmbändern oder Smartwatches.
Technische Details mit praktischen Vorteilen
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
- Vereinfachte Handhabung: Das Gerät muss nicht mehr exakt positioniert werden.
- Schnellere Verbindung: Die Kommunikation zwischen Geräten erfolgt zügiger.
- Weniger Fehler: Die Technik reagiert stabiler, selbst bei Bewegung.
- Gleichbleibende Sicherheit: Trotz der größeren Reichweite bleibt die Übertragung abhörsicher.
Auch bei anderen Zahlungsmethoden wie kontaktlosen Bankomatkarten (Girocards) oder Kreditkarten mit NFC-Symbol (sieht aus wie ein schräges WLAN-Zeichen) profitieren Nutzer vom neuen Standard.
Dann erscheint NFC 15
Noch ist Geduld gefragt. Zwar haben große Technikfirmen wie Apple, Google, Sony, Huawei, Infineon oder STMicroelectronics bereits Zugriff auf die Spezifikationen – für den Großteil der Hersteller und Endverbraucher steht der neue Standard aber erst ab Herbst 2025 zur Verfügung. Ob bestehende Geräte durch ein Update auf NFC 15 umgestellt werden können, ist derzeit noch unklar. Wahrscheinlicher ist, dass neue Smartphones und Smartwatches ab 2026 serienmäßig mit der neuen Technik ausgestattet werden.
Auch das Thema Umwelt spielt eine Rolle
Neben der technischen Verbesserung bringt NFC 15 auch eine Neuerung im Bereich Produktinformation: sogenannte digitale Produktpässe (DPP) werden unterstützt. Dabei handelt es sich um kleine, digitale Speichersysteme im Produkt, die Informationen über Herkunft, verwendete Materialien, Reparaturhinweise und umweltgerechte Entsorgung enthalten.
Diese Maßnahme soll dabei helfen, gesetzliche Vorgaben wie jene aus der EU-Ökodesignrichtlinie besser umzusetzen. Nutzer erhalten künftig einfacher Zugang zu wichtigen Informationen über ihre Geräte – direkt per NFC am Smartphone abrufbar.