Früherkennung ist essenziell bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED): Das "heikle" Thema Durchfall und Bauchkrämpfe betrifft bis zu 80.000 Österreicher. Spätestens nach vier Wochen sollte man unbedingt einen Spezialisten aufsuchen: Bei Früherkennung sind CED gut behandelbar. Oft dauert es allerdings mehr als drei Jahre bis zur passenden Therapie. Die Patienten werden immer jünger, meist zeigen sich erste Symptome zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Was dem Darm gut tut - und was Sie vermeiden sollten
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+ Nahrung als Medizin
Probiotika enthalten gesunde Bakterien für eine intakte Darmflora. Natürliche Probiotika sind Kefir, Joghurt, Buttermilch oder Sauerkraut: Sie sorgen dafür, dass Darmbakterien Verstärkung bekommen.
+ Ausreichend trinken
Je nach Körpergewicht, Jahreszeit, beruflicher Tätigkeit und Konstitution werden zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen. Geeignete Getränke sind Wasser, Kräutertees oder verdünnte Fruchtsäfte. Auch Suppen, Obst, Gemüse oder Kompott spenden Flüssigkeit.
+ Weniger ist mehr
Essen Sie nur so lange, bis Sie satt sind. Ganz wichtig: Gründlich kauen! Durch langsames Essen setzt auch das Sättigungsgefühl wesentlich früher ein.
+ Timing
Auch wann wir essen, ist entscheidend: Vormittags sind Milz und Magen in Hochform und die Nahrung kann gut in Energie umgewandelt werden. Je später Sie essen, desto weniger sollte es sein.
- Übergewicht
Erhöht das Risiko für Darmkrebs! Wer zu viele Kilos auf die Waage bringt, erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit für andere Probleme im Magen-Darm-Trakt, wie etwa Gallensteine.
- Fast Food
Vermeiden Sie Fertigprodukte, stark industriell verarbeitete Lebensmittel, große Menge an tierischen Fetten (Fleisch, Wurst), zu viel Süßes und Weißmehlprodukte, Limonaden sowie extrem scharfe, heiße oder kalte Lebensmittel.
- Zu wenig Bewegung
Mangelnde körperliche Aktivität macht den Darm träge. Die Verdauung gerät ins Stocken. Wer sich zu selten bewegt, hat schlaffe Bauchmuskeln. Diese sind aber nötig, um die Darmtätigkeit anzuregen. Wenig Bewegung begünstigt auch die Entstehung von Gallensteinen.
- Zu hastig essen
Auch zu schnelles Essen tut dem Magen-Darm-Trakt nicht gut. Wer schlingt, riskiert, einen Blähbauch. Grund: Schnellesser schlucken mehr Luft, was ein Aufblähen des Magens zur Folge hat. Entweicht die Luft, können Blähungen oder Aufstoßen die Folge sein.
Lebererkrankungen sind europaweit die fünfthäufigste Todesursache
Einer von sechs Fällen ist darauf zurückzuführen. Das Phänomen Fettleber und ihre Folgen prägt in steigendem Ausmaß die Wohlstandsgesellschaft. Das Wissen rund um die "Stoffwechselzentrale" lässt in Österreich sehr zu wünschen übrig, erläuterte Mediziner Michael Trauner bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien.
Dieses Essen schadet der Leber
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Alkohol
Wohl bemerkt, Alkohol ist ein Getränk. Dennoch gehört es in diese Liste, da der Alkoholkonsum unsere Leber stark in Mitleidenschaft ziehen kann.
Fast Food
Fast Food erhält viel schnell verdauliche Kohlenhydrate und Fette - keine gute Kombination für die Leber.
Soft Drinks
Soft Drinks enthalten viel Zucker. Zucker und schnell verdauliche Kohlenhydrate sind für die Leber schädlich. Damit kommen wir gleich zum nächsten Punkt.
Zucker
Zu viel Zucker und schnell verdauliche Kohlenhydrate verursachen Übergewicht - Übergewicht ist der dritthäufigste Auslöser für eine kranke Leber.
Fett
Bei zu viel Fett ist die Leber überfordert. Tierische Fette sollten nur in Maßen verzehrt werden.
Fertiggerichte
Ebenso wie Fast Food enthalten auch Fertiggerichte viele Zusätze, die schlecht für die Leber sein können. Minderwertiges Fett und Zucker tun ihr Übriges. Verwenden Sie frische Zutaten und achten Sie auf eine ausgeglichene und nährstoffreiche Ernährung.
Öle nur mit Vorsicht genießen
Walnussöl kann Gallenkoliken verursachen. Auch erhitzte Öle können schädlich für die Leber sein. Greifen Sie daher lieber zu kalt gepresstem Distelöl oder Olivenöl in guter Qualität.
Stark kohlensäurehaltige Getränke
Stark kohlensäurehaltige Getränke sind ebenso zu meiden wie Alkohol.
Mehr Kaffee, weniger Fruktose
So habe sich gezeigt, dass Fruktose gemieden werden sollte, Kaffeekonsum hingegen schützende Effekte für das Organ hat, erläuterte der Experte für Gastroenterologie und Hepatologie anlässlich der Jahrestagung seiner Fachrichtung vor Medienvertretern. Außerdem beobachten Spezialisten alarmiert zunehmend negative gesundheitlichen Folgen von Alkoholkonsum und Virushepatitis.
Die Fettleber bezeichnete er als "heranrollende Lawine": Bis zu 44 Prozent der Bevölkerung zwischen 30 und 60 Jahren sind betroffen. In Österreich verzeichnet man aktuell rund 10.000 neue Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts pro Jahr. Während in Sachen Darmkrebs mittlerweile, vor allem durch Coloskopie ab 50 Jahren, viel erreicht wurde, besteht Aufholbedarf bei Speiseröhren- und Magenkrebs, erläuterte der Linzer Experte Rainer Schöfl. Schlechte Prognosen besteht bei Erkrankungen des Pankreas. "Bauchspeicheldrüsenkrebs bleibt das Sorgenkind".
Fachgebiete Gastroenterologie und Hepatologie
Von 16. bis 18. Juni findet in der Wiener Hofburg die 49. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie statt. Hier werden unter anderem neue, vielversprechende Behandlungsmethoden bei Magen- und Darmkrebs thematisiert.
Gastroenterologie befasst sich als Teilgebiet der Inneren Medizin mit "Allem, was sich im Bauch abspielt": Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts bzw. Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Unter Hepatologie wiederum versteht man ein Spezialgebiet der Gastroenterologie, das sich vor allem auf Funktion und Störungen von Leber und Gallenwegen fokussiert.