Vitamin D ist ein wahres Multitalent und für viele Vorgänge im Körper unverzichtbar. Da es weitgehend über Sonneneinstrahlung vom Körper hergestellt wird, haben wir im Herbst und Winter oft Mangelerscheinungen. Was hilft?
Sie fühlen sich öfter müde und abgeschlagen, haben hin und wieder Kopfschmerzen oder Wadenkrämpfe, schlafen nicht gut oder haben depressive Verstimmungen? Viel zu oft werden diese Symptome als kleine Wehwehchen abgetan oder ignoriert, obwohl dahinter Symptome eines Vitamin-D-Mangels stecken könnten. Warum es fatal sein kann, diesen zu ignorieren, wie er richtig behandelt wird und wie das Wundervitamin in nur einer Woche gesund macht, erfahren Sie hier.
Was ist Vitamin D?
Es soll nicht nur vorbeugend bei Osteoporose, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken, sondern noch weitere Wundertaten vollbringen. Doch was ist Vitamin D eigentlich? Vitamin D ist nicht ein bestimmtes Vitamin, es handelt sich viel mehr um eine Gruppe (Calciferole) unterschiedlicher Substanzen, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Es nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein, da es sowohl über die Ernährung bzw. Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden als auch vom Menschen selbst durch UVB-Lichtexposition, also Sonnenbestrahlung, gebildet werden kann. Es handelt sich um ein fettlösliches Vitamin, das Hitze gegenüber zwar relativ stabil ist, aber durch Sauerstoff- und Lichteinwirkung geschädigt werden kann.
Aufgaben
Vitamin D ist für den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel im Körper verantwortlich. Damit übernimmt es eine wichtige Rolle im Knochenbau und bei der Zahnentwicklung. Es ermöglicht die Kalzium- und Phosphataufnahme aus dem Darm. Es ist ein wichtiger Faktor für den Knochenstoffwechsel und die Vorbeugung von Osteoporose. Ältere Menschen profitieren von einem guten Vitamin-D-Status, weil dieser die Sturz- und Knochenbruchgefahr deutlich reduziert. Auch Kraft, Mobilität und Gleichgewicht werden gefördert. Außerdem reguliert es die Aktivität der Immunzellen. Menschen mit knochenerweichender Osteomalazie, chronischer Nierenschwäche, Nebenschilddrüsenschwäche und Osteoporose profitieren eindeutig von einem hohen Vitamin-D-Spiegel. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass das Risiko einer multiplen Sklerose ebenfalls reduziert wird.
Optimale Versorgung
Gesunden Erwachsenen und Kindern wird die Zufuhr von rund 20 Mikrogramm (800 Internationale Einheiten, IE) Vitamin D3 empfohlen, bereits erkrankten Menschen oder solchen mit Mangelerscheinungen deutlich mehr. Der aktuelle Vitamin-D-Spiegel und -Bedarf kann vom Arzt des Vertrauens leicht bestimmt werden. Handelt es sich um einen akuten Mangel, kann dieser schnell mit einer Vitamin-D-Supplementierung behoben werden. Die Behandlung chronischen Mangels ist etwas aufwendiger. Da die für den Menschen erforderlichen Mengen von 20 Mikrogramm schwer nur über Lebensmittel aufgenommen werden können und in unseren Breitengraden die UVB-Strahlung während der Wintermonate sehr stark eingeschränkt bis kaum vorhanden ist, nehmen Mangelerscheinungen hierzulande immer mehr zu. Die Tatsache, dass wir den Großteil unseres Tages in geschlossenen Räumen verbringen, wirkt sich ebenfalls negativ aus.
Mangelerscheinungen
Die Folgen eines Vitamin-D-Mangels sind vielfältig, unter anderem kommt es zu Muskelkrämpfen, Mattheit, Muskelschwäche, Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen, Störungen der Nervenfunktion, Konzentrationsstörungen, Kreislauf- und Durchblutungsproblemen, Skelettschäden, Krämpfen, innerer Unruhe und Rastlosigkeit. „Früher sah man die Funktion des Vitamin D nur im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel der Knochen und Zähne. Heute ist die klinische Datenlage, wie bei vielen anderen Mikronährstoffen auch, viel dichter und umfangreicher. Es gibt starke Hinweise darauf, dass eine Vitamin-D-Unterversorgung auch Diabetes mellitus, Herzinfarkt, Autoimmunerkrankungen wie Chronische Polyarthritis oder multiple Sklerose, verschiedenste Krebsarten und Kinderlosigkeit begünstigt“, erklärt auch der Pharmazeut Mag. Norbert Fuchs.
Gesund in 7 Tagen
Welch gute Ergebnisse mit einer Vitamin-D-Therapie möglich sind, weiß auch Dr. Raimund von Helden. Der Allgemeinmediziner und Autor stellt in seinem Bestseller „Gesund in 7 Tagen“ (s. Kasten links) nicht nur Erfolge aus der Praxis vor, sondern gibt außerdem wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Vitamin-D-Bedarf nicht nur berechnen, sondern auch aufrechterhalten können. „Der Buchtitel soll deutlich machen, dass bei Behebung eines Vitamin-D-Mangels Erkrankungen oft schlagartig verschwinden, selbst wenn die Patienten manchmal schon jahrelang darunter gelitten haben“, so der Mediziner. „Der wirkliche Vitamin-D-Bedarf wird immer noch unterschätzt.“