Dieses Phänomen wird Ihnen bestimmt bekannt vorkommen: Sie betreten einen anderen Raum mit einem bestimmten Vorsatz - etwa weil Sie noch schnell etwas holen wollten - und vergessen, was Sie dort eigentlich suchen. Dieser Effekt hat sogar einen Namen von Forschern erhalten. Beim sogenannten "Doorway Effect" oder "Tür-Effekt" sind unsere Gedanken plötzlich wie gelöscht.
Warum Türen unsere Erinnerungen löschen
Wenn Sie voller Tatendrang ein anderes Zimmer betreten und plötzlich im neuen Raum vergesslich werden, dann müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Ursache ist nicht Ihre beginnende Vergesslichkeit im Alter, sondern die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Forscher der University of Notre Dame, in Indiana behaupten sogar, dass dies sogar ein gutes Zeichen ist. Das Gehirn koppelt nämlich Gedanken oft an die räumliche Umgebung. Bei der Studie mussten 60 Teilnehmer Gedächtnisübungen machen. Die Teilnehmer, die dabei durch eine Tür gehen mussten, schnitten bei den Tests schlechter ab. Auch das Zurückkehren in den ursprünglichen Raum helfe dabei wenig. Beim "räumlichen Aktualisierungseffekt" werden die Gedanken beim Überschreiten der Türschwelle praktisch ausradiert.
Dieses Phänomen soll aber auch einen praktischen, evolutionsbedingten Effekt haben. So konnten sich unsere Vorfahren etwa besser orientieren, wenn sie zum Beispiel von der Höhle in den Wald gingen. Die Aufmerksamkeit richtete sich dabei auf die neue Umgebung, um etwa mögliche Gefahren nicht zu übersehen. Diese Theorie ist allerdings nur eine Vermutung der Forscher.
Zehn Tipps für Ihr Gedächtnis
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1. Fokussieren statt Multitasking
Von wegen unser Gehirn mag Multitasking! Die Neurowissenschaft besagt das Gegenteil. Effizienter arbeiten wir, wenn wir uns auf eine Sache konzentrieren. Störquellen wie Radio und Handy abschalten!
2. Lieblingszahlen merken
Sie können sich nicht mal die Handynummern Ihrer Freunde einprägen? Probieren Sie es mit diesem Memorytrick: Zahlen mit Ereignissen (z. B. eigener Geburtstag) verbinden, Eselsbrücken bauen.
3. Neue Wege gehen
Eine Londoner Studie besagt, dass Taxifahrer schlauer sind als Busfahrer. Warum? Weil Sie ständig neue Wege fahren. Nehmen Sie sich ein Beispiel und schlagen Sie alternative Routen zur Arbeit ein.
4. Weinen Sie ruhig mal
Unser Gehirn merkt sich Emotionen besser als nackte Fakten. Lassen Sie sich deshalb ruhig öfter gehen: Lachen Sie, wenn Ihnen danach ist. Und lassen Sie Tränen zu, wenn Sie etwas traurig finden.
5. Witze & Songtexte lernen
Lernen Sie Ihre drei Lieblingswitze und Lieblingssongtexte auswendig. Eignet sich nicht nur als Gedächtnistraining, sondern auch gleich als Small-Talk-Füller.
6. Machen Sie einen Kurzurlaub
Neue Eindrücke kurbeln die Gehirnleistung an. Buchen Sie spontan einen Kurzurlaub in eine andere Stadt, gehen Sie ins Museum oder setzen Sie sich ins Café.
7. Die magische Zahl 7
Die meisten Menschen können sich maximal sieben Dinge auf einmal merken. Fassen Sie Ihre Einkaufsliste zu Siebener-Bündeln zusammen, gruppieren Sie sie etwa in „Frühstück“ und „Abendessen“.
8. Schluss mit Google & Wikipedia
Ihnen will der Name einer bestimmten Oper nicht einfallen? Für die meisten führt dann der erste Weg zu Google und Wikipedia. Doch strengen Sie ruhig mal Ihren Grips an, bevor Sie das Internet befragen.
9. Werden Sie kein News-Junkie
Zeitung, Abendnachrichten, Internet: Heutzutage werden wir mit Informationen zugeschüttet. Gönnen Sie sich Pausen, Sie müssen nicht alles sofort wissen.
10. Kreuzworträtsel und Sudoku
Suchen Sie sich einen Gedächtnissport. Egal, ob Sie Kreuzworträtsel und Sudoku lösen, Schach oder Memory spielen: Hauptsache es macht Ihnen Spaß!