Ihr bester Herz-Guide

Wie Ihr wichtigstes Organ gesund bleibt

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Das Herz vollbringt wahre Höchstleistungen – ist daher aber sehr anfällig für Krankheiten. Wie Sie diese erfolgreich umgehen, lesen Sie im großen Herz-Guide.

Warme Sonnenstrahlen erhellen das Gemüt, Blütenduft liegt in der Luft und Vögel zwitschern auf den Bäumen. Der Frühling hat so seine ganz besondere Kraft – er zieht uns nach draußen ins Freie und bewegt. Wir sprühen nur so vor Motivation und stecken voller Tatendrang. Hand aufs Herz – eigentlich der ideale Zeitpunkt, um die scheinbar übernatürliche Frühlingsenergie zugunsten der Gesundheit zu nutzen. Denn die kommt bei Herr und Frau Österreicher nach wie vor zu kurz. So kommt es, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bei rechtzeitiger Erkennung gut abgewendet werden können, mit 40 Prozent aller Todesfälle immer noch die Spitze dieser Statistik hierzulande anführen. Das muss nicht sein! Wer auf sein Herz hört, kann beginnende Erkrankungen des Organs rechtzeitig erkennen und bereits durch einfache Änderungen des Lebensstils abwenden.

Häufige Herzleiden im Überblick 1/8
Angeborene Herzfehler
Rund 800 Kinder werden allein in Österreich jährlich mit einem Herzfehler geboren. Besonders häufig sind Löcher in der Wand zwischen linkem und rechtem Ventrikel.

Hochleistungsorgan Herz

Wie eine Maschine pumpt der unter dem Brustbein liegende, faustgroße Hohlmuskel unermüdlich Blut durch unseren Körper, versorgt den Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen und hält uns so am Leben. Hochgerechnet auf ein ganzes Leben schlägt die Zentrale unseres Kreislaufsystems rund vier Milliarden Mal und leistet so Unfassbares. Die Schattenseite der Dauertätigkeit: Unser Herz ist anfällig für Krankheiten – rund 17,3 Millionen Menschen sterben jährlich weltweit daran, wobei Schätzungen einen Anstieg auf bis zu 23,6 Millionen im Jahre 2030 prognostizieren. Als Grund dafür sehen Experten den Wandel der Gesellschaft: Wir werden träger, essen ungesünder und stehen unter Dauerstress.

„Herz“-haft essen 1/5
1. Fleisch reduzieren
Wir essen zu viel Fleisch. Das führt nicht nur zur gefürchteten Gewichtszunahme (da vor allem Wurstwaren einen hohen Fettanteil haben), sondern treibt auch den Cholesterinspiegel in die Höhe und somit die Einlagerung ­arteriosklerotischer Plaque voran. Achtung ist auch bei geräucherten Fleischwaren geboten – der hohe Salzgehalt lässt den Blutdruck steigen. Pro Woche empfehlen Mediziner 150–300 g Fleischwaren. Setzen Sie stattdessen zwei- bis dreimal die Woche Fisch auf den Speiseplan. Dieser ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die zu den essenziellen Fetten zählen und das Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko minimieren. Grund: Essenzielle Fettsäuren halten die Zellen der inneren Gefäßwand – das Endothel – elastisch, es kommt seltener zu Entzündungen, was wiederum die Bildung ­arteriosklerotischer Ablagerungen verhindert. Nehmen Sie sich die ­asiatische Esskultur zum Vorbild – hier wird überwiegend Fisch gegessen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme ist deutlich geringer.

Prävention ist Herzenssache

Abgesehen von unbeeinflussbaren Faktoren wie dem Alter, einer geschlechtsspezifischen Häufung oder angeborenen Immun- sowie Stoffwechselerkrankungen handelt es sich beim Thema Herz um Risiken, die sich durch einen bewussten Lebensstil gut vermeiden ließen. Steuern wir nicht rechtzeitig gegen und ändern, was zu ändern ist, drohen Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht und Diabetes Typ 2 – Faktoren, die einander gegenseitig begünstigen und in weiterer Folge zu arteriosklerotischen Veränderungen führen und somit die Entstehung eines Herzleidens fördern oder das Herz direkt schädigen. Deshalb gilt: Vorsorge ist der Schlüssel zu einem langfristig gesunden Herz-Kreislauf-System.

Stress ist Gift: Alles mit der Ruhe! 1/4
Schutzmechanismus
Ein schneller Herzschlag ist in gefähr­lichen Situationen ein Überlebens­vorteil. Er befähigt uns zu Kampf oder Flucht, indem  mehr Blut und damit mehr Sauerstoff in die Zellen gepumpt wird. Gesteuert wird dieses urmenschliche Notfallsystem, das uns bis heute erhalten blieb, vom limbischen System, dem ältesten Teil unseres Gehirns. Wie ein General wacht es über Blutdruck, Herzfrequenz, Schlaf sowie das Hormon- und Immunsystem. Geraten wir in eine stressige Situation, gibt es über den Sympathikus den Befehl zur Alarmbereitschaft: Blutdruck, Herzschlag und Atmung steigen.

Frauenherzen schlagen anders

Frauen sollten besonders auf ihr Herz hören. Denn oft sind die Symptome eines Herzleidens bei ihnen unspezifisch oder bleiben ganz aus. Auch wenn Männer prinzipiell häufiger am Herzen erkranken – Frauen haben durch das Hormon Östrogen einen besseren Gefäßschutz –, scheint es Frauen schlimmer zu treffen: Doppelt so viele Frauen sterben an Herzschwäche.

Wenn das Herz Alarm schlägt 1/4
✏ Atemnot
Erstes Anzeichen einer Herzschwäche ist die Atemnot unter Belastung. Atemnot im Ruhezustand fordert rasches Handeln – ein Lungenödem oder ein ­Infarkt können die Ursache sein.

Drei Säulen der Herzgesundheit

Egal, ob Frau oder Mann – es gibt Dinge, auf die beide Geschlechter gleichermaßen achten sollten, um ihr Herz langfristig gesund zu halten. So leidet nicht nur das Portemonnaie unter Zigarettenkonsum, sondern auch das Herz-Kreislauf-System – Blutgefäße werden geschädigt, das Blut wird dickflüssiger, das Thromboserisiko steigt und der Herzmuskel wird überbelastet. Rauchen ist einer der Hauptgründe für Arterienverkalkung und daraus resultierende Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Für einen Rauchstopp ist es nie zu spät: bereits nach 12 Stunden Abstinenz sinkt der Kohlenmonoxidspiegel im Blut nachweislich und wer sich gar 15 Jahre als Ex-Raucher bezeichnen darf, hat wieder das Ausgangsrisiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken, wie ein lebenslanger Nichtraucher. Wer den Glimmstängel also ein für alle Mal ausdämpft oder gar nicht erst mit dem Rauchen beginnt, hat ein deutlich geringeres Grundrisiko.

Bewegung wirkt wie ein Medikament… 1/5
… auf unsere Gefäße
Bewegung verbessert den Blutfluss, weil auch kleinste Gefäße (Kapillaren) beansprucht werden – im Ruhezustand sind nur drei bis fünf Prozent von ihnen aktiv. Anders beim Ausdauertraining: Hierbei sind alle aktiv – sie erweitern sich und neue werden gebildet.
Wirkung: Organe und Gewebe werden besser durchblutet, Abfallprodukte abtransportiert. Der Blutdruck sinkt, was der Entstehung der Arteriosklerose entgegenwirkt. Zudem erhöht der Trainingszustand der Muskulatur die allgemeine Belastbarkeit.

Alles entscheidend in Sachen Herzgesundheit sind zudem die drei Säulen richtige Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressvermeidung:

Du bist, was du isst! Wer seinem Herz etwas Gutes tun möchte, orientiert sich essenstechnisch an der mediterranen Küche – heißt: gesunde Öle, viel Fisch, mageres Fleisch, Nüsse, Gemüse, Obst und Gewürze. Folgende Ernährungsempfehlungen halten die Pumpe gesund:

  • Halten Sie gesättigte Fettsäuren unter 10 Prozent der gesamten Energieaufnahme – zu ungesättigten Fettsäuren greifen.
  • Verzichten Sie möglichst auf raffinierte Lebensmittel, um die Trans-Fette so gering wie möglich zu halten.
  • Weniger als 5 Gramm Salz pro Tag.
  • 30 bis 45 Gramm Ballaststoffe täglich – am besten durch Vollkornprodukte.
  • Mehr als 200 Gramm Obst pro Tag.
  • Ein- bis zweimal pro Woche Fisch.
  • 30 Gramm ungesalzene Nüsse am Tag.
  •  Maximal 10 Gramm (Frauen) bzw. 25 Gramm (Männer) Alkohol täglich.
  •  Keine mit Zucker gesüßten Getränke.

Bewegungsmangel macht krank! Ideal sind daher Ausdauersportarten wie Joggen, Walking, Rudern oder schnelles Gehen – sie verbessern die Durchblutung, die Sauerstoffversorgung und kräftigen das Herz. Ab dem 30. Lebensjahr bauen wir Muskulatur ab, regelmäßiges Krafttraining hilft uns, diese auch im Alter zu erhalten, und schützt die Gefäße vor starken Blutdruckanstiegen unter Belastung.

Ein entspanntes Leben! Dauerstress schädigt die Gefäße direkt. Versuchen  Sie, ihm deshalb so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Gute Stressventile bieten Sport, ­Meditation und autogenes Training.

Weiters wichtig: Gehen Sie regelmäßig zum Check-up – denn nur wer seine Risikofaktoren kennt, kann entsprechend agieren! Einem herzgesunden Leben steht somit nichts mehr im Wege.

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