Filmfestival

Unterweger-Story "Jack" in Locarno

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Programm der 68. Ausgabe vorgestellt. Film als einer von drei Austro-Beiträgen.

18 Werke konkurrieren heuer im Wettbewerb des Filmfestivals Locarno (5. bis 15. August) um den Goldenen Leoparden. Österreichische Filme sind bei der 68. Ausgabe kaum vertreten, mit der Weltpremiere von "Jack" aber u.a. auf der Piazza Grande präsent: Elisabeth Scharangs Annäherung an Jack Unterweger wird am 8. August als Mitternachtsscreening im Anschluss an die US-Komödie "Trainwreck" gezeigt.

Breitgefächertes Programm
Als legendärer Jack Unterweger, der als "Häfenliterat" zum Liebling der Wiener Schickeria aufstieg und 1994 nach dem Schuldspruch wegen neunfachen Mordes Selbstmord beging, ist Burgtheater-Schauspieler Johannes Krisch zu sehen. "Jack" (Kinostart: 18.9.) ist einer von drei österreichischen Filmen im breit gefächerten Festivalprogramm, das am Mittwoch in Bern vorgestellt wurde. So läuft die österreichisch-portugiesische Koproduktion "O que resta" von Jola Wieczorek im Kurzfilmwettbewerb und ist der Dokumentarfilm "Lampedusa in Winter" von Jakob Brossmann in der 26. Auflage der unabhängigen Sektion "Semaine de la Critique" vertreten.

Carlo Chatrian, im dritten Jahr künstlerischer Leiter in Locarno, betonte bei der Programmvorstellung die gesellschaftskritische Ausrichtung der diesjährigen Festivalausgabe. Chatrian sagte dazu, dass das Kino wesentlich dazu beitragen könne, die komplizierte Gegenwart zu verstehen. Ein zentrales Thema ist laut Aussendung das Zuhause und die Suche danach. So stehe etwa das Ende einer Beziehung in Chantal Akermans Doku "No Home Movie" gleichsam für den Zerfall des Zuhauses.

Gemischte Jury
Die belgische Regisseurin steht im Concorso internazionale, dem Hauptwettbewerb, u.a. dem Briten Ben Rivers ("The sky trembles and the earth is afraid and the two eyes are not brothers"), dem US-Amerikaner Rick Alverson ("Entertainment") und der Griechin Athina Rachel Tsangari ("Chevalier") gegenüber. Zur Jury gehören neben dem israelischen Regisseur Nadav Lapid, der mexikanischen Festivalleiterin Daniela Michel und der südkoreanischen Schauspielerin Moon So-ri auch der in Hollywood lebende deutsche Schauspieler Udo Kier ("Altes Geld") und der US-amerikanische Regisseur Jerry Schatzberg ("Asphalt-Blüten").

Eröffnet wird das Festival mit "Ricki and the Flash" auf der Piazza Grande. Im Familiendrama von Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer") verkörpert Meryl Streep eine Bandleaderin fortgeschrittenen Alters, die sich nach Jahrzehnten auf Tour von ihren Kindern entfremdet hat und die Versöhnung sucht. Eines ihrer Kinder wird von Streeps Tochter im wahren Leben, der 31-jährigen Mamie Gummer, gespielt.

Edward Norton ("Birdman"), der zum Auftakt den Excellence Award Moet & Chandon entgegen nehmen wird, ist einer von vielen bekannten Namen, die auch heuer für Glanz in der Schweiz sorgen sollen. Unter den prominenten Gästen, die mit Ehren-Leoparden ausgezeichnet werden, sind auch die französische Diva Bulle Ogier ("Der diskrete Charme der Bourgeoisie"), Hollywood-Schauspieler Andy Garcia ("Ocean's Eleven") sowie die US-amerikanische Regie-Legende Michael Cimino ("The Deer Hunter"). Die große Retrospektive widmet das Festival dieses Jahr dem US-Regisseur Sam Peckinpah (1925-1984). Gezeigt werden alle seine Kinofilme, darunter der Kult-Western "The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz" (1969).

 

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