Klassik

"Symphonie fantastique" im Wr. Musikverein

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Ovationen für Claudio Abbado und sein Luzerner Orchester im Wiener Musikverein.

Es war seine Idee, es ist wirklich sein Orchester: Vor fünf Jahren initiierte Claudio Abbado in Luzern für das dort im Spätsommer stattfindende Festival ein Ensemble aus etwa 130 Spitzenmusikern. Heuer sind es Vertreter von 30 (!) europäischen Orchestern, Solisten, Kammermusiker. Alle kommen, weil sie Abbado schätzen und einmal im Jahr zusammen spielen wollen. Auf die Luzerner Konzerte folgt jeden Herbst ein Gastspiel. Bisher Rom, Tokio, New York. Heuer führte die Reise nach Wien. Eine Woche lang eröffnet das Lucerne Festival Orchestra die Saison im Musikverein.

"Symphonie fantastique"
Das erste Programm brachte eine modellhafte Wiedergabe der "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz. Abbado beweist, dass es möglich ist, in kürzester Probenzeit einen homogenen, differenzierten Gesamtklang zu erzielen. Zartestes Pianissimo bleibt körperhaft, grelles Fortissimo wirkt nie brutal. Das Raffinement dieser "klassischen" Programmusik aus dem Jahr 1830 kam ebenso zur Geltung wie ihre Tonmalerei. Die beiden Finalsätze standen unter Hochspannung. Diese entlud sich in Ovationen des Publikums.

Vor der Pause Beethovens G-Dur-Klavierkonzert, von Maurizio Pollini mit der Gewißheit gespielt, dass auch bloße Routine Erfolg bringen kann.

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