Jury sprach ihn schuldig

Becker-Drama: Jetzt drohen bis zu 7 Jahre Haft

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Knalleffekt im Prozess um Boris Becker: Tennis-Star zittert vor Haftstrafe.

London. Am Tag nach dem Hammer-Urteil gegen den einst gefeierten Wimbledon-Sieger aus Deutschland bestellte sich Boris Becker in sein Haus in London eine Pizza. Nervennahrung nach einer Woche Prozess, der am Freitag mit einem Schuldspruch in vier von 24 Anklagepunkten endete. Das Strafausmaß – im schlimmsten Fall sieben Jahre Haft – wird am 29. April verkündet.

Dagegen kann Becker aber berufen. Bis dahin darf er jedenfalls Großbritannien nicht verlassen, musste sogar seinen Pass abgeben.

Tiefer Fall. Es ist ein weiterer Tiefpunkt im Fall des Tennis-Stars, der sein Geld verjubelte und nun vor Gericht stand, weil er Vermögen von 4,5 Millionen Euro verschwiegen und Gelder verschoben haben soll.

Schuldspruch in vier von 24 Anklagepunkten

Glaubwürdigkeit. In seiner Aussage beteuerte Becker seine Unschuld. Die Geschworenen sahen das, zumindest in vier Punkten, nicht so. Becker wurde schuldig gesprochen in …

… Punkt 4. 426.930 Euro in neun verschiedenen Überweisungen verschickt.

… Punkt 10. Besitz des Elternhauses verheimlicht.

… Punkt 13. Darlehen der Bank Alpinum in Liechtenstein (825.000 Euro) verschwiegen.

... Punkt 14. 75.000 Aktien der Breaking Data Corp verschwiegen.

Neue Freundin Lilian bis zum Urteil an seiner Seite

Rückhalt. Stets an seiner Seite waren an den Verhandlungstagen Beckers neue Liebe Lilian und sein ältester Sohn Noah. Deren Rückhalt wird Becker brauchen – vor allem, wenn er hinter Gittern wandern sollte!

Bumm-Bumm-Schulden! Der Absturz des Tennis-Asses

Dank seiner Erfolge und Werbeverträge soll Boris Becker in seiner Karriere bis dato 100 Millionen Euro verdient haben – davon ist jetzt nichts mehr übrig. ÖSTERREICH hat seine Schulden-Akte:

  • 2017 wurde Becker offiziell von einem Londoner Gericht für insolvent erklärt. Grund dafür: Er konnte seine Schulden in Höhe von 59 Millionen Euro u. a. bei der britischen Privatbank Arbuthnot Latham & Co. (10,5 Mio.) nicht mehr zahlen.
  • Kurz darauf ließ der Schweizer Unternehmer Hans-Dieter Cleven verlautbaren, dass er seine Forderungen geltend machen möchte. Es geht um Darlehen in der Höhe von satten 37 Millionen Euro. Mittlerweile fordern 15 Gläubiger Geld von Boris Becker.
  • Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden 2019 Pokale, Medaillen, Uhren und Tennisschläger – insgesamt 80 Erinnerungs­stücke – für 900.000 Euro zwangsversteigert, dazu eine Wohnung in seinem Heimatort Leimen für 194.000 Euro verkauft. Schmuck brachte 46.000 Euro, auf Bankkonten fand man 37.000 Euro. Vier Millionen Euro wurden so zusammengetragen.
  • Aufgrund der Vorwürfe, er habe Geld verschwiegen und verschoben, verlängerte die britische Insolvenzbehörde sein Verfahren auf weitere zwölf Jahre bis 2031.
  • Durch diesen Trubel scheiterte auch seine Ehe mit Lily Becker, mit der er Sohn Amadeus hat. Was freilich auch nicht gerade billig für Becker war. Scheidung läuft noch.

So hat Becker sein Vermögen verprasst

Der tiefe finanzielle Fall des Tennis-Idols Boris Becker (54). Sport, Werbeverträge (Mercedes, AOL etc.) und TV-Jobs brachten ihm etwa 100 Millionen Euro ein. Jetzt ist das meiste futsch. So vernichtete der Star sein Vermögen:

  • Scheidung. Ehe-Aus mit Barbara Becker (Foto) kostete 15 Millionen Euro.
  • Unterhalt. Sechs Millionen Euro für Affäre Angela Ermakowa (mit ihr hat Becker Tochter Anna) plus monatliche Zahlungen von 5.100 Euro.
  • Miete. Sein Haus in Wimbledon kostete ihn 35.000 Euro pro Monat.
  • Jet und Security. Für Bodyguards und Privatflieger sollen jährlich 750.000 Euro bezahlt worden sein.
  • Unterhalt. Boris Becker zahlt für drei Kinder. Die Höhe ist unbekannt.
  • Pleiten. Er setzte etwa das Unternehmen Sportgate in den Sand. Schadenersatz: 108.000 Euro.
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