Boykott-Aufruf

Erneut heftiger Streit um O.J. Simpson-Buch

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Um O.J. Simpsons bisher nicht veröffentlichtes Buch "If I Did It" (Wenn ich es getan hätte) ist erneut ein heftiger Streit ausgebrochen.

Die Schwester von Simpsons ermordeter Ex-Frau Nicole rief am Mittwoch zum Boykott des Buches auf, das Anfang Oktober von einem New Yorker Verlag unter einem anderen Titel und kritisch kommentiert herausgegeben werden soll. Sie sei "schockiert und entsetzt" über den Plan, erklärte Denise Brown amerikanischen Fernsehsendern.

Ex-Footballstar spekuliert
Der Ex-Footballstar spekuliert in dem Buch, wie er Nicole und deren Freund Ron Goldman umgebracht hätte, wenn er denn der Mörder gewesen wäre. Ein Konkursrichter hatte Simpson kürzlich die Rechte für sein Buch abgesprochen und sie der Familie von Ron Goldman übertragen. Diese will den Band von Beaufort Books verlegen lassen, wie der Verlag in der Nacht auf Mittwoch bestätigte.

Freispruch
Simpson war im Strafprozess 1995 vom Verdacht des Doppelmordes freigesprochen, 1997 aber in einem Zivilverfahren haftbar gemacht worden. Von den 33,5 Millionen Dollar (24,9 Mio. Euro), die er den Hinterbliebenen der beiden Mordopfer schuldet, hat er US-Medien zufolge bisher so gut wie nichts gezahlt.

Erlös
Sollte es zu der Veröffentlichung kommen, würde 90 Prozent aus dem Erlös des Verkaufs an die Familie von Ron Goldman gehen. Die restlichen zehn Prozent würden unter den Hinterbliebenen von Nicole Brown Simpson und einem Konkursverwalter aufgeteilt werden, hieß es beim Internetdienst E!Online. Die Familie von Ron Goldman will den Erlös aus dem Buchverkauf nicht selbst einstecken, sondern in eine nach ihrem Sohn benannte Stiftung stecken.

Der Sprecher von Beaufort Books gab keine Einzelheiten über die Vereinbarungen mit den Goldmans bekannt. Michael Wright sagte lediglich, dass ein "traditioneller Vertrag" abgeschlossen worden sei und die Kosten für den Druck nicht geteilt würden.

Protest
Als Simpson den Titel "If I Did It" vergangenes Jahr an News Corp., die Mutterfirma von Fox und dem Verlag ReganBooks, verkauft hatte, waren die Familien beider Mordopfer Sturm gelaufen. Der Vater von Ron Goldman sammelte Tausende von Unterschriften gegen den Verkauf des Buches. Aufgrund des Protests ließ News Corp. alle gedruckten Exemplare einstampfen und entließ die verantwortliche Lektorin Judith Regan.

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