36-Jährige soll kommende Woche in den Zeugenstand treten.
Fairfax (Virginia). In dem Zivilprozess von Schauspieler Johnny Depp (58) gegen seine Ex-Frau Amber Heard (36) sind am Donnerstag weitere Zeugen zu Wort gekommen. Am elften Prozesstag sagte Terence Dougherty von der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) aus, dass Heard frühere Spendenversprechen noch nicht geleistet habe. Die Schauspielerin hatte 2016 nach ihrer Scheidung von Depp angekündigt, sie wolle ihre Abfertigung von sieben Millionen Dollar in voller Höhe spenden.
Je eine Hälfte sollte an die ACLU gehen, die andere an ein Kinderkrankenhaus in Los Angeles. Von den versprochenen 3,5 Millionen Dollar seien direkt von der Schauspielerin erst 350.000 Dollar eingegangen, sagte Dougherty in einer im Dezember aufgezeichneten Videobefragung.
Eine weitere Summe von 500.000 Dollar sei in ihrem Namen gespendet worden, von einem Fonds, den die ACLU auf Elon Musk zurückführte. Die Schauspielerin war nach der Trennung von Depp kurz mit dem Tech-Milliardär liiert gewesen. Depp zahlte 100.000 Dollar ein, zudem gab es eine anonyme Spende in Höhe von 350.000 Dollar. 2019 hätten sie nach ausbleibenden Zahlungen erfahren, dass Heard "finanzielle Probleme" habe, meinte Dougherty. Von den versprochenen 3,5 Millionen seien insgesamt erst 1,3 Millionen Dollar eingegangen.
Heard hat im Prozess noch nicht ausgesagt
Heard hat in dem Prozess im Bezirk Fairfax im US-Staat Virginia noch nicht ausgesagt. Nach US-Medienberichten könnte sie kommende Woche in den Zeugenstand treten. 2016 hatte die Schauspielerin nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung von Depp eingereicht. Sie warf dem "Fluch der Karibik"-Star häusliche Gewalt vor.
Depp hatte im Zeugenstand unter Eid erklärt, Heard niemals geschlagen zu haben. In seiner Zivilklage hält er seiner Ex-Frau vor, in einem 2018 von der "Washington Post" veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies habe seinem Ruf geschadet. Depp wird in dem Artikel nicht namentlich erwähnt. Wegen Verleumdung klagt er auf rund 50 Millionen Dollar (gut 45 Millionen Euro) Schadenersatz. Der am 12. April begonnene Prozess soll mehrere Wochen dauern.