Skandal um deutsche Kultband

Nach Vorwürfen: Ist das das Ende von Rammstein?

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Das Drama um den Frontmann der deutschen Kultband Rammstein, Till Lindemann (60), nimmt kein Ende. Bricht die Gruppierung jetzt auseinander?

Die deutsche Band Rammstein legte in den vergangenen 30 Jahren eine wohl unvergleichbare Karriere hin. Ihre Konzert-Stationen reichten von Amerika bis Japan quer über den Globus. Hits wie "Engel", "Sonne" oder "Deutschland" brachten ihnen internationalen Ruhm ein. Mit ihrem martialischen Rock schafften sie es stets, ihre große Fan-Gemeinschaft zu begeistern. Doch jetzt könnte alles vorbei sein. 

Die Nordirin Shelby Lynn (24) brachte den Stein ins Rollen. Sie erhob auf Twitter schwere Anschuldigungen gegenüber Till Lindemann, dem Frontsänger der Band. Ihr sollen bei einem Konzert im litauischen Vilnius K.-o.-Tropfen verabreicht worden sein. Anschließend wachte sie mit dunkelblauen Hämatomen am Körper auf. Ab einen gewissen Zeitpunkt könne sie sich an einen Großteil des Abends nicht mehr erinnern, obwohl sie laut eigener Aussage nur wenig Alkohol getrunken habe. 

Nachdem die Vorwürfe hohe Wellen schlugen, ruderte Lynn wieder etwas zurück. Auf Twitter schrieb sie: „Ich möchte noch einmal klarstellen: Till (Lindemann, Anm. d. Red.) hat mich nicht berührt. Er hat akzeptiert, dass ich keinen Sex mit ihm wollte. Ich habe nie behauptet, dass er mich vergewaltigt hat.“ Sie berichtet allerdings von „riesigen Hämatomen“ an ihrem Körper, postet entsprechende Bilder auf Twitter. 

Weitere Frauen meldeten sich 

Danach meldeten sich weitere Frauen, die von ähnlichen Vorfällen erzählen - oe24 berichtete. In der ORF-"Zeit im Bild" am Freitagabend kam eine Mitarbeiterin des VIP-Bereichs eines Rammstein-Konzertes anonym zu Wort. Sie berichtet über Räume im VIP-Bereich, die für "private Aktivitäten" genutzt wurden und "im Nachhinein gereinigt" werden mussten: "Ich habe Mädels gesehen, wie sie den VIP-Bereich verlassen haben. Und habe deshalb schon jahrelang ein schlechtes Gewissen", hieß es in dem ORF-Bericht. Die Band wies auf Twitter Vorwürfe rund um ein Konzert in Vilnius vor wenigen Tagen zurück.  

Verlag löst Zusammenarbeit mit Lindemann wegen Gewalt-Porno

Im Zuge der Entwicklungen beendete am Freitag der deutsche Verlag Kiepenheuer & Witsch seine Zusammenarbeit mit Lindemann. Der Verlag hatte die Bände "In stillen Nächten" und "100 Gedichte" mit Gedichten des Rammstein-Frontmannes herausgebracht. "Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Pornovideo, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert und in dem das 2013 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch 'In stillen Nächten' eine Rolle spielt", heißt es in der Begründung des Verlags.

Löst sich die Band auf?

Die exzessive, provokante Art von Lindemann sollen auch innerhalb der Band für Unmut sorgen, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Die anderen Bandmitglieder sind Familienväter und sollen sich laut "Bild"-Informationen vom Verhalten des Frontmanns in den Schmutz gezogen fühlen. Bereits in den vergangenen Jahren soll es immer wieder zu Zerwürfnissen gekommen sein - auch die Trennung soll Thema gewesen sein. Schon bei der Veröffentlichung ihres letzten Albums "Zeit" (2022) gab es Hinweise auf eine mögliche Auflösung der Band. Mit den aktuellen schweren Vorwürfen dürfte die Diskussion innerhalb der Band wieder entfacht sein. Ob sie sich am Ende tatsächlich trennen, bleibt abzuwarten. Bisher hat sich kein Rammstein-Musiker öffentlich zu den Anschuldigungen geäußert. 

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