Der Ex-Footballstar glaubt, dass sein erster Anwalt versagt hat.
Der ehemalige US-Footballstar O.J. Simpson bekommt keinen neuen Prozess zu einem Überfall in Las Vegas, wegen dem er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Ein Antrag des inhaftierten 66-Jährigen auf eine Neuverhandlung wies die zuständige Richterin laut Gerichtsdokumenten am Dienstag zurück.
Der Verurteilte habe nicht überzeugend darlegen können, dass sein rechtlicher Beistand im ersten Verfahren uneffektiv gewesen sei oder das Urteil negativ beeinflusst habe, so die Richterin. Simpson hatte den Antrag auf einen neuen Prozess damit begründet, dass sein damaliger Anwalt bei seiner Verteidigung versagt habe.
Überfall in Las Vegas
Simpson hatte laut dem ersten Urteil im September 2007 mit fünf bewaffneten Komplizen zwei Andenkenhändler in einem Hotel-Casino in Las Vegas überfallen, um sich persönliche Erinnerungsstücke aus seiner Zeit als Footballstar zurückzuholen. Deshalb war er Ende 2008 zu bis zu 33 Jahren Haft verurteilt worden, von denen er mindestens neun im Gefängnis verbringen muss. Der Ex-Footballstar hatte angegeben, vor dem Vorfall heftig getrunken zu haben.
Simpson war 1995 in einen der umstrittensten Fälle der US-Justizgeschichte verwickelt. In einem Indizienprozess wurde er von dem Vorwurf freigesprochen, seine frühere Ehefrau Nicole Brown-Simpson und deren Freund Ron Goldman ermordet zu haben. In einem späteren Zivilverfahren wurde er aber zur Zahlung von Entschädigungen in Höhe von 33,5 Millionen Dollar an die Hinterbliebenen der Opfer verurteilt.