"Capriccio"

Die Welt von gestern in der Nazidiktatur

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Richard Strauss’ letzte Oper „Capriccio“ hatte Premiere im Theater an der Wien.

Das musikalische Konversationsstück Capriccio, die 1942 komponierte, letzte Oper von Richard Strauss, ist ein der Welt entrücktes Kunstwerk und eine emphatische Bekräftigung jener Welt von gestern, die Stefan Zweig beschworen hat, bevor er 1942 in Brasilien Selbstmord beging.

Dekadent
Der Musiker Flamand und der Dichter Olivier wetteifern 1775 in einem Rokokoschloss um die Gunst der Gräfin, die entscheiden soll, ob in der Oper die Dichtung oder die Musik wichtiger ist. Dass diese dekadente Geschichte angesichts des Massenmords der Nazis schamlos realitätsfern ist, fand auch Tatjana Gürbaca, die ihre Inszenierung im Theater an der Wien halbherzig unter den Toten des 2. Weltkriegs ansiedelte.

Bertrand de Billy dirigiert die geniale Partitur, Maria Bengtsson ist eine schöne Gräfin, Andrè Schuen gefällt als Graf, Daniel Behle und Daniel Schmutzhard beeindrucken als Flamand und Olivier, Lars Woldt ist ein toller La Roche.

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