My fair Lady

Diese Eliza ist eine Freude

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Premierenerfolg für eine Auffrischung: "My Fair Lady" an der Wiener Volksoper mit Katharina Straßer, Herbert Föttinger und Robert Meyer.

Es war zwar keine echte Premiere, denn diese Inszenierung ist 15 Jahre alt. Aber Robert Herzl hat sie aufgefrischt und der Versuchung widerstanden, dem herrlich altmodischen Musical von Loewe und Lerner eine zeitgeistig neue Fasson zu geben. My Fair Lady könnte also neuerlich ein Serienerfolg werden. Müsste es sogar, denn zu entdecken ist ein Naturtalent mit genug Begabung für einen neuen Star des musikalischen Unterhaltungstheaters.

Katharina Straßer ist Eliza Doolittle, und wenn sie auf dem Blumenmarkt ihre Veilchen verkaufen will, weiß man sofort: Die hat sich Rolle, Jargon, Überlebensmut nicht angeschminkt, die ist echt.

Natürlich
Auch die Verwandlung zur Lady bezaubert dank der Natürlichkeit, Resolutheit, Ehrlichkeit dieser jungen Schauspielerin, die ihre Figur lebt und nicht vorführt. Gleiches gilt für Robert Meyer, den besten Vater Doolittle, den die Volksoper je hatte. Sein ­Dialekt, seine Mischung aus Rücksichtslosigkeit und Selbstmitleid, seine Bühnenpräsenz sind umwerfend. Daneben Ulli Fessl, Louise Martini, Peter Matic, Lukas Perman, alle rollengerecht sehr gut besetzt. Die Verstärkeranlage der Volksoper war perfekt betreut, das Orchester (Dirigent: David Levi) erzielte den rechten Sound.

Manager
Nicht ganz überzeugt hat mich Herbert Föttinger. Er spielt einen Macho mit Power, ist etwas zu lärmend und wirkt eher wie ein Manager der Neuzeit, nicht wie ein eleganter hochmütiger Kauz. Ob der neu hinzugefügte, etwas unmotivierte Kuss zum Ende der Handlung einer Zweisamkeit oder doch einem Abschied gilt, wage ich nach Besichtigung dieses Mr. Higgins nicht zu sagen.

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