Theater

Grotesker Tolstoi 
im Akademietheater

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Schwarzer Bühnenerstling „Die Macht der Finsternis“ mit toller Besetzung.

Der russische Dichter Leo Tolstoi, der mit den Romanen Krieg und Frieden und Anna Karenina Weltruhm erlangt hatte, schrieb 56-jährig und depressiv sein erstes Theaterstück Die Macht der Finsternis, das nun in einer erstaunlichen Inszenierung im Akademietheater zu bestaunen ist.

Für das naturalistische Monster-Drama um Gift mischende Bauern auf einem Horror-Hof hat Regisseur Antú Romero Nunes das Stilmittel des Grotesken, die Verknüpfung des Grauenvollen und Lächerlichen, gewählt. Auf einem riesigen Berg von Sandsäcken schlagen mit Schaumgummi-Pos, -Beinen und -Bäuchen ausstaffierte Schauspielvirtuosen irrwitzige Schlachten der Seele. Fabian Krüger ist der leichtlebige Knecht Nikita, der die verkommene Bäuerin Anisja (Aenne Schwarz), die ihren Mann Petr (Johannes Krisch) vergiftet, freit, die behinderte Tochter (Mavie Hörbiger) schwängert und das Kind erschlägt. Toll sind Kirsten Dene als gierige Mutter und Ignaz Kirchner als vertrottelter Vater.

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