Tolstoi-Drama: Schauspielerfest mit giftmischenden Bauern.
Ein Kriminalfall in einem russischen Dorf inspirierte Leo Tolstoi zu seinem ersten Theaterstück Die Macht der Finsternis. Nach den Jahrhundertromanen Krieg und Frieden und Anna Karenina befand sich der russische Großdichter mit 56 Jahren in einer tiefen Sinnkrise, die in der Hinwendung zu einer mystischen Ethik und seiner berühmten Beichte kulminierte: „Lüge, Raub, Hurerei und Ehebruch, Trunksucht, Jähzorn, Mord – es gab kein Verbrechen, das ich nicht begangen hätte, und trotzdem lobten die Menschen mein Verhalten.“
Naturalistisch
Im Akademietheater hat am Donnerstag Antú Romero Nunes’ Inszenierung von Tolstois naturalistischem Bühnenerstling Premiere: Giftmischende bäuerliche Figuren streben nach sozialem Aufstieg und verketten sich in Schuld, Wohlstand und Geld machen alles nur noch schlimmer. Die Besetzung mit Ignaz Kirchner, Kirsten Dene, Fabian Krüger, Johannes Krisch, Aenne Schwarz und Mavie Hörbiger verspricht ein Schauspielerfest.
(eha)
