Salzburgs Rabl-Stadler will mit Alexander Pereira ein Zweierdirektorium bilden.
„Wir gratulieren, Sie sind Salzburgs neue starke Frau!“ Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stradler kann, wie sie uns Montag am Telefon versicherte, mit diesem Titel durchaus leben: „Ja, warum nicht?!“, lachte sie.
Zu Wochenbeginn machte Rabl-Stadler klar Schiff: In einer Dringlichkeitssitzung wurde der vorzeitige Abgang von Gerbert Schwaighofer (kaufmännischer Geschäftsführer und Direktoriumsmitglied) abgesegnet. Rabl-Stadler selbst wird dessen Agenden interimsmäßig übernehmen. Gleichzeitig wurde ihr Vertrag bis 2014 verlängert. Besonders gefreut habe sie die Sitzung nicht, denn: „Anstatt Personalfragen über 2011 hinaus zu debattieren, würde ich mich lieber mit den aktuellen Premieren befassen“, betonte sie.
„Pereira kann alles, aber auch er braucht Hilfe“
Zukunft.
Die personelle Zukunft der Festspiele dürfte sich nun so gestalten:
Rabl-Stadler wird bis zum Antritt des neuen Intendanten Alexander Pereira
zusammen mit dem Konzertchef Markus Hinterhäuser ein Zweierdirektorium
bilden. 2011 wird dann Pereira Hinterhäuser ablösen. Ein Modell, gegen das
der scheidende Schwaighofer gestern naturgemäß Sturm lief: „Die Arbeit des
Finanzchefs der Festspiele ist alles andere als ein Nebenjob“, plädierte er
vehement für ein dreiköpfiges Direktorium.
Wie die beiden „Macher“ Rabl-Stadler und Pereira sich die Geschäfte teilen werden? „Der Mann kann alles“, streute die Präsidentin ihm Rosen, „er kann Kunst, er kann Konzert, er kann das Kaufmännische. Aber er wird auch Hilfe brauchen, weil die Festspiele ein größerer Tanker sind als man glaubt.“ Man werde noch heuer „pragmatisch und positiv“ regeln, „wie für uns beide die Geschäftsordnung ausschauen wird.“