Rockkonzert-Kritik

Sonic Youth - Sound-Magier mit 15 Gitarren

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Die Independent-Helden der US-Band Sonic Youth gaben am Sonntag ein intensives Open Air in der Wiener Arena.

Sonic Youth waren nach zehn Jahren wieder in Wien. Und alle waren in die Arena gekommen: Kenner der Avantgarde-Rock-Gurus seit der ersten Stunde, mit teils ergrautem Haupthaar, und Spätberufene, die in den 90ern eingestiegen sind. Fans der zweiten Sorte konnte man mit harten Fakten in Staunen versetzen: „Was, die gibt es schon seit 1981?“

Rock
Man könnte tatsächlich anderes vermuten: Bassistin und Sängerin Kim Gordon sieht man ihre 54 Jahre kaum an. Sie war auch am Sonntag mit ihrer cool-punkigen Stimme charismatisches Zentrum der Band, die mit ihrem avantgardistischen Gitarrensound unzählige Independent-Gruppen beeinflusste. Bemerkenswert: Lee Ranaldo wechselte, auch dies ein Markenzeichen von Sonic Youth, geschätzte fünfzehn Mal die Gitarre, was jedem Lied eine einzigartige Färbung verlieh. Neben Ranaldo und Gordon sang auch Gitarrist Thurston Moore, das Schlagzeug von Steve Shelley unterstützte die an diesem Abend betont rockige Seite der Band.

Intensiv
Kern des intensiven Sets waren die Nummern des zentralen Albums Daydream Nation (1988), wie The Sprawl, Hey Joni und als Zugabe der emotionale Höhepunkt des Abends: Trilogy. Da war die Independent-Szene der 80ies zum Greifen nahe. Die Fans hätten gerne noch länger darin verweilt, aber nach exakt 90 Minuten war Schluss. Alle Versuche, die Band zurückzuholen, waren vergebens. Doch was davor zu hören war, bleibt zumindest die nächsten zehn Jahre, im Gedächtnis.

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