Interkultureller Dialog mit Musik, Führungen und Vorträgen - Im Mittelpunkt stehen der aktuelle Standpunkt der jiddischen Musik und die Lebenswelt, die sie verkörpert.
Unter dem Titel "Old Routes New Ways" präsentiert das zum fünften Mal stattfindende Wiener KlezMore-Festival vom 8. bis 23. November jiddische Musik sowie Führungen, Vorträge und Lesungen an verschiedenen Standorten. Im Zentrum stehen der interkulturelle Dialog und der aktuelle Standpunkt der jiddischen Musik. Das KlezMore-Festival soll "ein Festival der Achsen" sein, "die vermeintlich voneinander entfernte Positionen und Gegensätze miteinander verbinden", wie es in einer Aussendung des Festivals heißt.
"Geh denken"
Den Auftakt macht die Gruppe "Joshua
Nelson & The Kosher Gospel-Singers" am 8. November um 20 Uhr im
Jugendstiltheater. Nelson kombiniert Gospelmelodien mit hebräischem Text.
Unter dem Motto "Geh denken" stehen die Führungen, Vorträge und Lesungen.
Neben einem geführtem Rundgang über den Jüdischen Friedhof in Währing am 9.
November können Interessierte unter anderem eine Dauerausstellung im
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands im alten Rathaus am
11. November besuchen und an einer Führung durch die Gedenkstätte Steinhof
(19. November) teilnehmen.
Internationale Bands
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Auftritt
von internationalen Künstlern wie der US-amerikanischen Formation "The
Klezmatics" am 10. November, die 2006 einen Grammy für ihr Album "Wonder
Wheel" gewann. Aus Österreich kommen Konzertsängerin Marie Therese Escribano
und Gitarrist Aron Saltiel, die am 13. November am KlezMore-Festival
teilnehmen. Außerdem performt die "Amsterdam Klezmer Band" am 15. November
und "Shtreiml" aus Kanada kombinieren osteuropäische, jüdische und türkische
Einflüsse am 16. November. Beendet wird das Festival mit einer Abschlussgala
am 23. November um 20 Uhr im Porgy & Bess, bei der die polnischen Bands
"Klezmer Reloaded" und "Klezzmates" auftreten.
Info
Klezmer ist eine aus dem Judentum stammende
Volksmusiktradition. Etwa um das 15. Jahrhundert entwickelten klezmorim oder
klezmerim genannte Musiker eine Tradition weltlicher jüdischer Musik, die
sich an bestimmten religiösen Traditionen orientierte. Das Repertoire
besteht heute vor allem aus Musik zur Begleitung von Festen.