Mit Buch auf Tour - Wir waren in Berlin dabei

Bono: Triumph und Tränen bei Solo-Show.

Teilen

U2-Star Bono rockt sein Buch ''40 Songs, eine Geschichte'' als emotionelle One-Man Theater-Show. ÖSTERREICH war beim Tour-Stop in Berlin.  

Mit U2 füllt er Weltweit die größten Stadien. Für seine Bio Surrender: 40 Songs, eine Geschichte geht es Bono deutlich intimer an: die Buchtour Stories of Surrender stoppt weltweit in nur 14 kleinen Theatern. Für das einzige Gastspiel in deutschsprachigen Raum hatte Bono am Mittwoch den ehrwürdigen Admiralspalast in Berlin gebucht. Nur 1.756 Tickets und Schwarzmarkt-Preise bis zu 2.500 Euro. ÖSTERREICH war live dabei.


Handy-Verbot. „Meine U2-Kollegen haben mir dafür die Erlaubnis gegeben, so lange es sich um eine einmalige Sache handelt. Also Willkommen zu meiner Ein-Mann-Show“ begrüßte er nach der stürmischen Eröffnung City Of Blinding Lights in einem deutsch-englisch Kauderwelsch die euphorischen Fans. Um dann bei absolutem Fotoverbot - alle Handys mussten weggesperrt werden! - mit dem Charme eines zum Telepriester konvertierten Autoverkäufers 120 Kurzweilige Minuten lang durch einen fesselnden Mix aus Konzert, Kabarett, Stimmen-Imitation (sensationelle Pavarotti-Persiflagen) und Tragödie zu tänzeln. „Eine Biografie ist selbst für mich eine ganz neue Form der Nabelschau!“

Tränen. Bono inszenierte in Berlin sein Leben in einer kargen Kulisse aus vier Stühlen, die die Band-Mitglieder von U2 symbolisierten, zwei Fauteuil und Zeichentrick-Videos als beeindruckende Theater-Aufführung. Von der Nahtod-Erfahrung wegen eines angeborenen Herzklappen-Fehlers über die Liebe zu Gattin Ali („Ich habe sie in der selben Woche wie meine U2-Kumpels kennen gelernt: innerhalb von nur 7 Tagen war somit mein komplettes Leben geregelt!“) bis ans Sterbebett von Papa Brandan Robert Hewson. „Seine letzten Worte waren Fuck Off!“ In Summe eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Lachen, Mitklatschen und Tränen.

Hits. Dass dabei durchaus die Musik eine prägende Rolle spielte, zeigte sich schon dadurch, dass Bono sein Bühnenstück mit gleich 16 U2-Hits auffettete. Vier davon, u.a. October, in eindrucksvollen Instrumentalversionen angestimmt von Cellistin Kate Ellis und Harvistin Gemma Doherty. Dazu Welthits wie Sunday Bloody Sunday, Beautiful Day oder With Or Without You in neuen, spannenden Arrangements. Eine wohltuende Abwechslung zu den letzten, abgedroschenen U2-Konzerten. Da jubelten im Publikum auch Regisseur Wim Wenders, Comedian Michael Mittermeier und Bonos Ehefrau Ali Hewson mit.

Papa. Im Mittelpunkt der Selbtsbeweihräucherung rund um den Stehsatz „Me book, what me wrote meself” und ein bisschen zu viel Religion und Politik ("Dieses Land hat seinen Beitrag zur Entwicklungsarbeit verdoppelt – ich liebe Deutschland") standen die witzigen Gespräche mit dem verbittert-schrulligen Daddy in der „Sorrento Lounge“. Der Papa, der von Bono und seiner Musik wenig hielt, war erst nach langem Zögern dann immerhin doch von der Zusammenarbeit seines Sohns mit Luciano Pavarotti begeistert.

Zukunft. Das Publikum sowieso: Standing Ovations! Auch für Bonos grandiose Klassik-Einlage Torna a Surriento: Eine Zukunft nach U2, mit denen er noch heuer Las Vegas und 2024 dann endlich wieder Europa rocken will, an der Theaterbühne steht ihm somit offen!

Das ist die Setlist der Buchtour von Bono:

City Of Blinding Lights
Vertigo
With Or Without You
Into The Heart (Instrumental)
Out Of Control
Stories For Boys
I Will Follow
Iris
Gloria (Instrumental)
October (Instrumental)
Sunday Bloody Sunday
Miss Sarajevo (Instrumental)
Pride
Where The Streets Have No Name
Desire
Beautiful Day
Torna a Surriento
  

 


  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.