Niki Lauda

Niki Lauda 1949-2019

Lauda: Stiller Tod in der Schweiz

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Niki Lauda starb in der Zürcher Universitätsklinik. Er schlief im Kreise seiner Familie ein. 

Am Ende hatte er einfach keine Kraft zu kämpfen, sein erschöpfter Körper konnte nicht mehr. Einer der faszinierendsten Österreicher ist tot: „Es gibt keine Todesursache. Es war ein langer Prozess, an dessen Ende der Patient gegangen ist“, beschreibt Walter Klepetko Laudas letzte Stunden. Klepetko ist jener Chirurg, der Niki Nazionale Anfang August 2018 im Wiener AKH eine Spenderlunge eingesetzt hat.

Probleme mit der Niere in der Schweizer Reha-Klinik

Lauda lag seit zehn Tagen in der Intensivstation der Universitätsklinik Zürich. Dorthin wurde er gebracht, weil während seiner Lungen-Reha in der Schweizer Privatklinik Cereneo in Vitznau am Vierwaldstättersee heftige Probleme aufgetreten sind. Lauda hielt sich seit Anfang März in der Reha-Klinik auf, die an ein Luxushotel gekoppelt ist. Er wollte sich dort fit machen, um später in seine Finca nach Ibiza zu übersiedeln.

Niki-Lauda-Botschaft: "Ich komme wieder zurück"

In einer Audio­botschaft anlässlich seines 70. Geburtstags am 22. Fe­bruar sagte er voller Optimismus: „Ich komme wieder zurück, und es geht volle Pulle bergauf.“ Alles war perfekt geplant. Lauda hatte auch schon eine Krankenschwester und einen Arzt aus dem Wiener AKH engagiert, die ihn künftig auf der spanischen Urlaubsinsel betreuen sollten. Beide hatten ihre Jobs bereits gekündigt, waren abreisebereit.

Traum von Ibiza

Dazu kam es nicht mehr. Lauda ging es in der Rehaklinik von Tag zu Tag schlechter: Es war aber nicht die Spenderlunge, die massive Probleme bereitete. Es war eine seiner beiden Spendernieren. Sie arbeitete nicht zufriedenstellend.

Lauda erhielt in den vergangenen Jahrzehnten zwei Spendernieren: die Erste am 24. April 1997, nachdem er an schleichenden Entzündungen seiner beiden Nieren litt. Diese Niere spendete sein Bruder Florian.

Die Zweite bekam er am 24. Juni 2005: Seine damalige Freundin und spätere Frau Birgit spendete sie ihm, da das Organ seines Bruders an Funktion eingebüßt hatte: „Der emotionalste Moment für mich war, als Birgit zur Operation aus dem Zimmer geschoben wurde. Ich sah ihr in die Augen, und ich wusste, ich werde diese Frau heiraten“, erinnerte sich Niki.

Uni-Klinik Zürich: "Lauda wurde künstlich beatmet"

Weil Laudas Niere nicht mehr arbeitete, wurde er aus der Reha bei Luzern in die Intensivstation des Universitätsklinikums in Zürich gebracht. Es war ein weiterer schwerer Rückschlag seit der Lungentransplantation Anfang August in Wien. Lauda wurde im Uni-Klinikum an Dialysemaschinen angeschlossen, zuletzt auch künstlich beatmet.

Anders als in den Kämpfer-Monaten zuvor dürfte Lauda gespürt haben, dass sein endloses Aufbäumen immer aussichtsloser wird. Sein Vertrauensarzt Klepetko sagt: „Er war ein toller Mann. Aber es war seit einiger Zeit klar, dass wir ihn nicht mehr auf die ‚Rennstrecke‘ zurückbringen können.“

Am Montagabend verstarb Niki. Er ist im Kreise seiner engsten Familie in der Universitätsklinik in Zürich friedlich eingeschlafen: „In den letzten zehn Monaten waren wir jede Minute an seiner Seite. Wir haben mit ihm gelacht, geweint, gehofft und gelitten, aber schlussendlich verließen Niki gestern seine Kräfte“, hieß es in einer Mitteilung, die von Laudas Ehefrau Birgit, seiner Ex-Gattin Marlene, seinen Kindern Lukas, Mathias und den Zwillingen Max und Mia gezeichnet wurde. (wek)

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