Angelika Hagers Stück "Kalt Warm" im Wiener Theater Akzent mit Alfons Haider und Dieter Chmelar lockte einige Promis an.
Menschen des Jahres. Lebensmenschen. Und selten gesehene Menschen. Sie alle waren gestern Abend bei der Premiere von „Kalt Warm“ im Theater Akzent. In den Haupt- und einzigen Rollen: Dieter Chmelar und Alfons Haider. Im Publikum, ganz vorne sitzend, Arigona Zogaj, die extra für diesen Abend von Oberösterreich nach Wien kam.
Haider-Intima
Das war Ehrensache, schließlich ergriff Alfons
Haider in den vergangenen Jahren immer wieder Partei für Arigona. „Mir hat
das Stück irrsinnig gefallen. Ich glaube; die beiden sind im wirklichen
Leben auch so.“ Und dann war sie auch schon wieder weg: „Ich muss schnell
nach Hause fahren, weil wir morgen früh einen Test in der Schule haben.“
Seltener Gast
Auch eine weitere Alfons-Intima ließ sich die
Premiere von „Kalt Warm“ nicht entgehen: Claudia Haider,
Witwe des verstorbenen Landeshauptmannes Jörg Haider.
Kritik von C. Hirschmann
Sowohl die öffentliche Generalprobe als
auch die gestrige Premiere im Wiener Theater Akzent waren heillos überbucht
– die opulente Vorberichterstattung zu Kalt Warm mit Alfons Haider und
Dieter Chmelar hatte immense Neugier geweckt.
Zum einen ist Kalt Warm ein Boulevardstück (Buch: Angelika Hager) mit einem fixen Plot: Zwei Stars prallen in einer Psychoklinik aufeinander. Der eine (Chmelar) will offiziell seine Sexsucht – inoffiziell seine Sucht, permanent „Wuchteln“ schieben zu müssen – kurieren lassen. Der andere (Haider) laboriert angeblich an stressbedingter Amnesie, hat aber in Wahrheit panische Angst vor Publikum.
Auch alle weiteren Rollen werden von Haider und Chmelar in wechselnden, teils nur angedeuteten Kostümen verkörpert.
Rassistische Witze – das Publikum tappt in die Falle
Zum
anderen ist Kalt Warm erwartungsgemäß ein Fest der fliegenden Hackln und
boshaften Wuchteln, vor denen nur wenige öffentliche Personen und Persönchen
verschont bleiben. „Der Chmelar und ich – wir sind der 4. Weltkrieg“, hatte
Haider im Vorfeld avisiert.
Kostproben aus dem Programm
„Weißt du, wie das heißt, wenn der
Petzner ins Solarium geht? – Partielle Witwenverbrennung.“ Oder (über
Michael Jeannée): „Wann schickt der Onkel Cato dieses geriatrische
Ideologie-Krokodil endlich ins betreute Wohnen?“ Lediglich über den
Staatsoperndirektor wollte Haider keine Witze reißen: „Solche sensiblen
Persönlichkeiten möchte ich nicht verletzen.“
Eine der vielen Irritationen des Abends: Haider und Chmelar erzählen Witze. Rassistische Witze. Die Zuschauer gehen in die Falle. Sie lachen. Und werden von den beiden Entertainern abgemahnt. Sie kriegen es – kalt-warm!