Straches Bodyguard wurde bei der Flaschen-Attacke am Jägerball verletzt. Jetzt ermittelt die Polizei.
Wie alles begann – darüber gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen. ÖSTERREICH berichtete: Zeugen wollen beobachtet haben, wie Heinz-Christian Strache Montag am Wiener Jägerball einer jungen Frau schöne Augen machte. Der FP-Chef und seine Fans streiten das ab. Fakt ist: Die Rangelei-Affäre um Strache dieser Woche zieht immer weitere Kreise.
Heftige Auseinandersetzung
Was auch klar ist (und Strache auch in
einem SMS an ÖSTERREICH bestätigte): Die Auseinandersetzung war weit
heftiger als zunächst vermutet. Denn es flog nicht nur eine Bierflasche in
Richtung Strache, der Politiker wurde auch mit Wasser angeschüttet. Und: Ein
Ballbesucher zertrümmerte eine Flasche auf dem Kopf von Straches Bodyguard
Wolfgang I., einem karenzierten Polizisten. Der Leibwächter wurde verletzt
und musste behandelt werden.
Die Anzeige
Als ÖSTERREICH die brisante Story recherchierte,
hieß es am Mittwoch vonseiten der Polizei noch, dass der Vorfall nicht
aktenkundig sei. Wir brachte die Geschichte (nach Einholung mehrerer
Bestätigungen von Augenzeugen) dennoch – und traten damit eine Lawine los.
Denn Donnerstag stellte sich heraus: Es gibt sehr wohl eine Anzeige, wie Strache am Rande einer Pressekonferenz bekannt gab. Noch seltsamer: Nicht einmal eine Stunde später fand die Polizei plötzlich den Akt bzw. eine Anzeige wegen Körperverletzung. Und nun waren bei dem Vorfall sogar drei Polizisten (die in den Sälen Ordnungsdienst hatten) anwesend .
Die Beamten sollen den Flaschenwerfer – der 39-jährige Spross einer bekannten Wiener Industriellenfamilie – in einen Nebenraumgebracht, befragt und schließlich des Balles verwiesen haben. Polizeisprecherin Iris Seper: „Eine Anzeige wegen Körperverletzung ist anhängig.“
Als Motiv für sein Ausrasten gab der laut Zeugen sturzbetrunkene Angreifer an: „Es hat mir nicht gepasst, dass der Strache da ist.“ Ob das politisch oder doch zwischenmenschlich begründet war, sei dahingestellt ...
Totschläger?
Mittlerweile häufen sich die Anrufe von Zeugen
in der ÖSTERREICH-Redaktion, die sagen: Auch das Opfer, immerhin ein
ausgebildeter Elitepolizist, sei nicht zimperlich mit dem „Attentäter“
umgesprungen und soll sogar mit einem „Totschläger“ gedroht haben. Um den
dubiosen Abend endgültig zu klären, werden alle Beteiligten (auch Strache)
noch einmal von den Ermittlern einvernommen.
An ÖSTERREICH schreibt Strache via SMS: „Meine Freundin und ich waren Opfer dieser Attacke.“ (hab)