Bill über Sexsymbol-Image: "Stehe nicht vor’m Spiegel und denke ‚Was bist du für 'ne geile Sau."
Sechs Millionen verkaufte CDs, ein halbes Dutzend Teenie-Hits und globaler Erfolg von Frankreich bis USA (MTV-Award). Seit vier Jahren sind Tokio Hotel die erfolgreichste Teenie-Band der Welt. Jetzt folgte der Ritterschlag. Für eine der drei Ausgaben zum 30. Jubiläum der deutschen Vogue wurde Sänger und Sexsymbol Bill Kaulitz (20) von Karl Lagerfeld in Szene gesetzt. „Die Erfüllung eines Traumes“, erklärt der Mädchen-Schwarm das Kultfoto. Am 2. 10. erscheint die CD "Humanoid" mit der Single "Automatisch". Das ÖSTERREICH-Interview mit dem größten Teenie-Star der Gegenwart:
ÖSTERREICH: Superstar mit 20 ...
Bill Kaulitz: Man genießt es, obwohl mein Leben schon total weltfremd ist: Seit ich 15 bin, kann ich nicht mehr spontan vor die Türe gehen oder normal einkaufen. Ich weiß auch nicht, was ein Stück Butter oder ein Laib Brot kostet. Ich weiß, dass es anders gehen sollte und könnte, aber für mich ist dieses Leben nun mal Normalität.
ÖSTERREICH: Was ist der Grund eures weltweiten Erfolges?
Kaulitz: Es gibt kein Rezept, wir versuchen bloß, gut zu sein, aber es liegt wohl auch an unserem Körpergeruch. Ich muss aber weiter Musiker bleiben, weil ich sonst ja gar nichts kann. Wirklich nichts!
ÖSTERREICH: Wird einem der Hype nicht manchmal zu viel?
Kaulitz: Nein! Auf Tour kann ich gar nicht genug davon bekommen. Das Gekreische kann nie laut genug sein und es wäre befremdlich, wenn das mal aufhört.
ÖSTERREICH: Für Millionen Teenies giltst du als Sexsymbol …
Kaulitz: No Way! Ich steh nicht vorm Spiegel und denke mir „Oh Mann, was bist du für eine geile Sau“. Ich finde mich ok. Nicht übertrieben hübsch oder gar schön.
ÖSTERREICH: Du wurdest auch schon zur „unsexiest Frau“ gekürt ...
Kaulitz: Das finde ich witzig. Ich kann über mich lachen.
ÖSTERREICH: Hat man nach vier Jahren Teeniepop finanziell ausgesorgt?
Kaultiz: Nein, leider noch lange nicht. Eine TV-Show oder das Bravo-Cover bringen keinen Reichtum. Im Musikbusiness kann man nicht mehr Multimillionär werden. Wenn man richtig reich werden will, muss man eine Fußball-Karriere anstreben oder Rennfahrer werden. Mit Musik geht das längst nicht mehr.