Abschied im Stephansdom

Van der Bellen würdigte Lauda als "großen Österreicher"

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Österreichs Bundespräsident würdigte Lauda in seiner Rede als "großen Österreicher".

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Niki Lauda in seiner Rede beim Requiem für den verstorbenen Formel-1-Weltmeister als Persönlichkeit mit "riesigem Talent, reinem Herzen, verbunden mit glasklarem analytischen Verstand" gewürdigt. "Ganz Österreich ist heute bei Ihnen", versicherte er der Familie.
 
Der Bundespräsident erinnerte auch an das "größte Comeback" der Sportgeschichte nach dem Unfall am Nürburgring sowie an die "dunklen Stunden" nach dem Flugzeugabsturz einer seiner Lauda-Air-Maschinen in Thailand. Auch damals habe Niki Lauda das seinige getan und habe sich auf die Suche nach der Ursache gemacht.
 
"Wir stehen an der Bahre eines großen Österreichers", sagte Van der Bellen. Viele in diesem Land habe er stolz gemacht. Der Bundespräsident drückte den Angehörigen im Namen der Republik Österreich das Beileid aus und sagte Lauda Lebewohl: "Good bye bye world champion, bye bye, danke für alles."
 
"Für uns alle in Österreich ist Niki Lauda eine Legende, ein Unikat und für viele von uns ein guter Freund", zeigte sich auch Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der die Motorsportlegende ebenfalls als "ganz großen Österreicher" bezeichnete, überzeugt. Kurz berichtete von persönlichen Treffen im Cafe Imperial - und davon, wie er wiederholt es nicht schaffte, früher als Lauda dort aufzutauchen, auch wenn er lange vor dem Termin zum vereinbarten Treffpunkt erschien. Kurz verwies zudem auf die große Willensstärke Laudas und den Umstand, dass man ihn trotz Rückschlägen nie klagend oder leidend erlebt habe.
 
Gerhard Berger richtete sehr persönliche Worte an seinen "Freund Niki", den er hoffe, irgendwann wiederzusehen: "Ich ziehe mein imaginäres Kapperl vor dir." Lauda sei anfangs nicht unbedingt ein Vorbild gewesen - "weil du auf den ersten Blick kein wilder Hund warst". Doch er habe sich geirrt, gestand Berger ein. Niki sei bemerkenswert ehrlich und hartnäckig gewesen und eben doch ein wilder Hund. Darum sei dieser drei Mal Weltmeister geworden und er selbst nie, resümierte Berger.
 
Später habe man sich auch privat getroffen und ein Boot geteilt, berichtete der ehemaligen Formel-1-Fahrer. Mit dem, was Niki Lauda alles getan habe, hätte man jedenfalls "viele Leben füllen können", versicherte Gerhard Berger.
 
"Er inspirierte mich so sehr", schwärmte auch Arnold Schwarzenegger von seinen Begegnungen mit der Rennsportlegende. Als er, Schwarzenegger, ihm erzählt habe, als Gouverneur von Kalifornien zu kandidieren, habe Lauda ihn sofort unterbrochen und aufgefordert: "Do it!" Der Schauspieler verglich Laudas Tod mit einem Schiff, das am Horizont verschwinde, aber deswegen noch immer existiere. Lauda sei nicht gegangen, sondern würde unter all jenen, die ihn gekannt hätten, weiterleben.
 
Dompfarrer Toni Faber hatte zuvor die Gäste im Dom begrüßt und versichert: "Sterben ist nicht nur Verlust. Für uns Christen kann Sterben auch Ankommen und Heimkommen bedeuten. Coming Home. Wir beten in dieser Stunde, dass Niki angekommen ist." Er könne sich noch gut an den 1. August 1976 erinnern - "der Tag, an dem in Wien die Reichsbrücke eingestürzt ist". Dank dem Himmel und den Ärzten habe Niki Lauda seinen Unfall auf dem Nürburgring an diesem Tag überlebt.
 
"Da hat Gott, davon bin ich überzeugt, besonders über ihn gewacht", sagte Faber, der ebenfalls an die schweren Stunden nach dem Absturz der Lauda-Air-Maschine in Thailand erinnerte. Damals habe er Lauda demütig und zweifelnd erlebt. Der Verstorbene sei aber nicht nur zum "verehrungswürdigen Idol" geworden, sondern auch zum "Inbegriff des Wiederauferstehens". Er sei voller Tatendrang gewesen und es sei ein Geschenk und ein Privileg, ihn gekannt zu haben: "Fliegt seine Seele jetzt weiter als in all seinen Flügen, die er je zurückgelegt hat?"
 
Neben den Reden wurden während des Requiems auch Fürbitten gelesen - von den Mitgliedern der Familie. Zum wohl berührendsten Augenblick des heutigen Tages gehörte der Auftritt der Zwillinge Max und Mia, die sich von ihrem Papa verabschiedeten.
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