Kampf gegen Krebs verloren

Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (78) ist tot

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Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist tot. Der 78-jährige gebürtige Steirer starb nach einer schweren Krebserkrankung. Das teilte Red Bull kurz vor Samstagmitternacht in einer E-Mail an alle Mitarbeiter mit.

"In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat", schrieb Red Bull in eine Mitteilung, die zunächst an alle Mitarbeiter ging. "Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen.“

Das E-Email an die Mitarbeiter im Wortlaut:

Liebe Bullen!
Wir müssen euch informieren, dass Dietrich Mateschitz heute verstorben ist. In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben. Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen. Danke, dass ihr uns dabei unterstützt. Danke auch, dass ihr seinen Wunsch respektiert, eure Trauer still und zurückhaltend zum Ausdruck zu bringen.
Dietrichs Familie, Angehörige, Freunde und engste Mitarbeiter

Er starb an Krebserkrankung

Mateschitz war an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, hatte Monate lang gegen die Krankheit gekämpft und zuletzt auch stark an Gewicht verloren. Öffentliche Auftritte hatte es schon längere Zeit keine mehr gegeben, was zuletzt auch Spekulationen um seinen Gesundheitszustand ausgelöst hatte. Nur seine Familie und die allerengsten Freunde waren über den Zustand des Red-Bull-Gründers informiert.

„Es ist für uns alle unfassbar“

Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko (79), der eng mit Mateschitz befreundet war, war einer der ersten, die zum Tod des Firmengründers öffentlich Stellung nahmen: „Wir wussten, dass er in einem sehr schweren gesundheitlichen Zustand war. Aber trotzdem, nachdem es nun eingetreten ist, ist es für uns alle unfassbar“, so Marko gegenüber „Sky“.

1987 gründete er Red Bull

Geboren wurde Dietrich Mateschitz am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal. Nach einem Betriebswirtschaftsstudium an der Wiener Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität, war er zunächst für Jacobs Kaffee und Blendax tätig. Im Zuge einer Dienstreise wurde er auf den asiatischen Energydrink "Krating Daeng", auf Englisch "Red Bull", aufmerksam, erwarb die Lizenzrechte und gründete Mitte der 1980er-Jahre gemeinsam mit der thailändischen Herstellerfamilie Yoovidhya das Unternehmen.

Mateschitz ließ die Rezeptur des Energydrinks verändern und führte im Jahr 1987 schließlich Red Bull ein. Schon bald wurde das Unternehmen zum Weltmarktführer der Energy-Drinks.

In der Folge fuhr Red Bull eine äußerst offensive Marketingstrategie, was zusehends auch Sponsoring im Sportbereich umfasste. Handelte es sich zunächst eher um Extremsportarten, kam sukzessive der Breitensport in den Fokus - vom Fußballverein Red Bull Salzburg über Eishockey-Mannschaften bis zu eigenen Formel 1-Teams. Als Mitbegründer der Stiftung "Wings for Life" setzte sich Mateschitz für die Forschung zur Heilung von Querschnittslähmung ein, und auch am Mediensektor mischte der öffentlichkeitsscheue Milliardär mit - etwa mit dem Fernsehsender ServusTV.

Reichster Österreicher mit 27,4 Milliarden Dollar Vermögen

Das US-Magazin "Forbes" listete ihn 2022 mit einem Vermögen von 27,4 Milliarden Dollar auf Rang 51 im globalen Milliardärs-Ranking. Mateschitz ist der reichste Österreicher.

Mateschitz war nie verheiratet. Er hinterlässt seine Lebensgefährti Marion Feichtner (39) und seinen Sohn Mark aus der Beziehung mit Ex-Lebensgefährtin Anita Gerhardter (sie ist Chefin der Mateschitz-Stiftung „Wings for Life“).

Sohn Mark soll Nachfolger werden, aber Thailänder halten Mehrheit an Red Bull

Völlig offen ist nun die Nachfolge des Ausnahme-Unternehmers Mateschitz in seinem Red-Bull-Reich: Der logische Nachfolgekandidat ist Mateschitz’ einziger Sohn Mark. Der 30-Jährige, der seit einigen Jahren auch den Nachnahmen Mateschitz trägt, tauchte zuletzt gleich in mehreren Funktionen im Red-Bull-Reich auf. Er war Geschäftsführer in der Mateschitz-Firma Thalheimer Heilwasser. Seit Anfang 2022 ist er zudem im Vorstand der Red-Bull-Stiftung Wings for Life.

Allerdings: Red Bull gehörte nicht alleine Dietrich Mateschitz, er hielt nur 49% der Unternehmensanteile. Die thailändische Familie Yoovidhya hat ebenso 49% der Anteile, weiter 2 % gehören Familienoberhaupt Chalerm Yoovidhya. Somit halten die Thailänder insgesamt 51%. Zu Lebzeiten konnte Mateschitz mit seinen 49% alleine entscheiden, das ändert sich nun aber. Gut möglich, dass die Thailänder künftig eine deutlich aktivere Rolle im Unternehmen spielen werden. Sie könnten insbesondere die Red-Bull-Beteiligungen im Sport- und Medienbereich in Frage stellen.

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