Virginia Giuffre verklagt Prinz Andrew

Skandal-Prinz Andrew als Gefahr für die Monarchie

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Nach den Missbrauchsvorwürfen ist Prinz Andrew mit seiner Ex-Frau zur Queen geflüchtet.  

Sexueller Missbrauch einer Minderjährigen. So lautet der Vorwurf, der gegen Prinz Andrew (61) im Raum steht. Der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. wurde deswegen laut Medienberichten von der heute 38-jährigen Virginia Roberts Giuffre geklagt. Die Klägerin hatte dem Prinzen in der Vergangenheit bereits mehrmals vorgeworfen, dass er sie missbraucht habe. Andrew bestritt dies jedoch stets.

Was laut Virginia Giuffre damals passiert ist

Vergangenheit. Virginia Giuffre, das erzählte sie 2019 in einem viel beachteten BBC-Interview, hatte als Jugendliche einen Job als Bedienstete in Donald Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida und sei dort in die Hände von Jeffrey Epsteins Vertrauter Ghislaine Maxwell geraten. Epstein, der im August 2019 in Haft starb, soll Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben, Maxwell fungierte angeblich als eine Art Zuhälterin: Sie soll Mädchen ausgesucht und Epstein vorgestellt haben. Der wiederum soll die Mädchen auch anderen einflussreichen und befreundeten Männern weitervermittelt haben. Giuffre selbst meint, dass sie eine dieser Frauen sei.

Forderungen. Epstein habe sie damals nach New York gef logen und sie gegen ihren Willen zum Geschlechtsverkehr mit Prinz Andrew gezwungen. In ihrer eingereichten Klage fordert sie nun Schadenersatz. Die Höhe der Summe ist dabei jedoch nicht näher beziffert.

Psyche. In der Klageschrift wird Andrew der sexuellen Nötigung und der vorsätzlichen Zufügung von körperlichem und seelischem Leid beschuldigt. Er habe seine Macht und seinen Reichtum ausgenützt, um ein verängstigtes, verletzliches Kind zu missbrauchen. "Es ist längst an der Zeit, dass er zur Rechenschaft gezogen wird", heißt es darin. Giuffres Hoffnung war es, auch andere Opfer zu ermutigen, sich gegen den Skandalprinzen aufzulehnen und Gerechtigkeit zu fordern.

Prinz Andrew und sein enger Vertrauter Jeffrey Epstein

Wiederholung. Der Prinz beteuerte stets seine Unschuld und behauptete gar, nichts von den Machenschaften seines guten Freundes Jeffrey Epstein gewusst zu haben. Dabei wurde Andrew bereits 2015 von einem mutmaßlichen Opfer Epsteins angezeigt. Damals brachten mehrere Frauen eine Zivilklage ein.

Die Vorwürfe gegen den Royal wurden damals jedoch vom Gericht rausgestrichen, da man der Meinung war, sie haben nichts mit dem laufenden Verfahren gegen Epstein zu tun. Bisher wollten die Sprecher des Prinzen die neuesten Entwicklungen nicht kommentieren. Für Andrew könnte es dieses Mal aber wirklich ernst sein. Er wird höchstwahrscheinlich unter Eid aussagen müssen und dabei auch private E-Mails und Briefe offenlegen, die eventuell seine wahre Beziehung zu Epstein und Giuffre aufdecken.

Schuld. Falls Prinz Andrew die Klage trotzdem ignoriert, könnte das Gericht ein Versäumnisurteil aussprechen und den Prozess ohne ihn weiterführen. Das würde ihm zwar weitere Entblößung ersparen, dafür müsste er den Schadenersatz-Forderungen jedoch unverzüglich nachkommen und würde sich damit selbst schuldig sprechen.

Flucht. Noch hat Andrew keine Aussage vor der New Yorker Staatsanwaltschaft gemacht. Stattdessen f loh er mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson zu seiner Mutter, Queen Elizabeth II. (95). Die urlaubt gerade in der Sommerresidenz in Balmoral. Hier besteht auf jeden Fall Redebedarf. Vor allem, da Andrews Verhalten eine Gefahr für die Monarchie darstellt.  

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