Ermittlungen gegen fünf Ärzte: Polizei fand starkes Medikament.
Eine ganze Armee an Ärzten, Pharmazeuten und Krankenschwestern soll Michael Jackson bis zum Ende seines Lebens mit Medikamenten versorgt haben. Polizei und Drogenfahnder wollen jetzt 30 Personen zum Tod Jacksons vor eineinhalb Wochen befragen. Fünf der 30 Mediziner stehen im engeren Fokus der Ermittler. Einer davon ist Dr. Conrad Murray, der Jackson nach seinem Kollaps wiederbeleben wollte. Murrays Anwalt soll bei ersten Einvernahmen bestritten haben, dem Popstar das Mittel Demerol gegeben zu haben. Auf die Frage, ob er Jackson das extrem starke Narkosemittel „Diprivan“ verabreicht hat, sagte der Anwalt nur: „Kein Kommentar“. Inzwischen wurden drei Durchsuchungen durchgeführt, auch in Jacksons Haus.Dabei wurden laut Behörden „mehrere Fläschchen“ der milchartigen Substanz Diprivan sichergestellt.
Jackson nahm regelmäßig gefährliche Spitals-Droge
Diprivan
besteht aus dem Arzneistoff Propofol, der üblicherweise nur von geschulten
Narkoseärzten verabreicht werden darf. Meist findet das Mittel in Spitälern
Anwendung. Den Patienten sollte während der Anwendung immer vorsorglich
zusätzlicher Sauerstoff verabreicht werden. Jacksons Koch Douglas B. Jones
bringt Dr. Murray jetzt in Bedrängnis: Er habe den Mediziner öfter mit
riesigen Sauerstoff-Flaschen im Haus gesehen. Und: Offenbar hatte Murray
keine Lizenz, er hätte nicht einmal Hustensaft verschreiben dürfen.Der
Medikamentenmissbrauch des Stars erscheint in einem neuen Licht, seit
bekannt wurde, wie krank der Superstar wirklich war.
Enthüllungs-Journalist Ian Halperin hat fünf Jahre lang recherchiert:
Jackson war völlig am Ende. Er habe an einem Alpha-1-Antitrypsin
(A1AT)-Mangel gelitten. Dabei fehlt ein Protein, das die Lungen schützt.
Deshalb trug er ständig die Gesichtsmaske. Zudem sei Jackson am Ende
völlig abgemagert gewesen. Er aß nur noch vegetarische Mahlzeiten abends,
kämpfte mit Ängsten und Schlafstörungen. Seine Haut war durch
chemisches Bleichen völlig zerstört. Die Haare gingen ihm
offenbar büschelweise aus. Kein Wunder nach 25 Jahren Medikamentensucht.Nach
einer Verbrennung im Jahr 1984 griff der Popstar zu Demerol, Morphin und
Diprivan.
Gehirn wird noch nicht bestattet
Um die Ermittlungen trotz
Beerdigung fortführen zu können, griffen die Behörden zu einem drastischen
Mittel: Jackos Gehirn wird noch nicht bestattet, es wird weiter untersucht,
um die genaue Todesursache festzustellen.