Hier ein Feierabendbier, da ein Gläschen Wein zum Essen: Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Für den verantwortungsvollen Konsum gibt es wissenschaftlich fundierte Maximalmengen, die nicht überschritten werden sollten.
Doch wie eine Studie jetzt zeigt, könnten diese Werte zu hoch angesetzt sein.
Wie auf dem diesjährigen „Heart Failure“, einem wissenschaftlichen Kongress der „European Society of Cardiology“, erklärt wurde, könnte die Menge an Alkohol, die in einigen Ländern noch als sicher angesehen wird, der Gesundheit schaden – genauer: dem Herz. Das ergab eine Studie mit knapp 750 Erwachsenen.
Die Studie zeigt Auswirkungen von Alkohol auf das Herz
Wissenschaftler aus Irland analysierten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Alkohol und der Herzgesundheit von insgesamt 744 Personen über 40 Jahren. Alle Probanden hatten ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, da sie entweder unter Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes oder bereits unter einer Prä-Herzinsuffizienz ohne Symptome litten.
Ausgeschlossen wurden Alkoholkranke und Patienten, die bereits Symptome der Herzinsuffizienz wie Atemnot und Müdigkeit aufzeigten. Bei allen Probanden wurden zu Beginn der Studie und im Schnitt 5,4 Jahre später mittels Echokardiographie (Herzecho) die Herzfunktion untersucht.
Gleichzeitig befragte man die Studienteilnehmer zu ihrem Alkoholkonsum und teilte sie je nach Menge in eine bestimmte Gruppe ein. 201 Personen gaben an, keinen Alkohol zu trinken. 356 konsumierten nur geringe Mengen und 187 gaben an, einen moderaten oder hohen Alkoholkonsum zu haben.
Auffällig: Je höher der Alkoholkonsum, desto jünger waren die meist männlichen Probanden. Auch der Body-Mass-Index der Vieltrinker war höher im Vergleich zu der Gruppe mit geringem Alkoholkonsum.
Bei der Auswertung der Ergebnisse berücksichtigten die Forscher zusätzliche Faktoren wie Alter, Geschlecht, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes und Gefäßerkrankungen. In der Gruppe der Vorerkrankungen wurde eine Verschlechterung der Herzgesundheit festgestellt, die entweder zu einer fortschreitenden oder zu einer symptomatischen Herzinsuffizienz führen könnte.
Die Personen, die bereits an einer Prä-Herzinsuffizienz litten, hatten ebenfalls Symptome entwickelt.