75.000 Schüler wurden in ihrer Lese- und Sprachkompetenz überprüft.
Alljährlich müssen die Viertklässler zur Überprüfung der Bildungsstandards antreten. Dabei wurde 2015 zentral geprüft, wie gut die rund 75.000 Schüler der 3.000 österreichischen Volksschulen im Lesen und Schreiben abschneiden.
70 % scheitern daran, einen Text zu verfassen
Die Ergebnisse sind, gelinde gesagt, ernüchternd.
- Lesen: 13 % haben große Schwierigkeiten, Texte, Sätze und sogar einzelne Wörter sowie Tabellen und Grafiken zu lesen und zu verstehen. 62 % erreichen die Lernziele in diesem Bereich (siehe Grafik). Im Vergleich zu 2010 haben sich die Schüler verbessert. Der Mittelwert lag nun bei 523 erreichten Punkten anstatt bei 500 Punkten wie vor fünf Jahren.
- Texte verfassen: Nur ein Fünftel der Schüler hat die vorgegebenen Standards erreicht. Ganze 70 Prozent haben Schwierigkeiten mit der sprachlichen Richtigkeit. Mehr als die Hälfte schafft es nicht, Inhalt und Sprache „angemessen“ zu verwenden. Zudem können 55 % einen Text nicht richtig aufbauen.
- Sprachbetrachtung: Viel besser sind die Ergebnisse bei Fragen zu grammatikalischen Regeln. 68 % erreichen die Lernziele, 12 % scheitern.
Mädchen mit deutscher Muttersprache am besten
Insgesamt haben 29 % die Bildungsstandards im Fach Deutsch erreicht, 15 % schneiden schlecht ab. Mädchen zeigen im Fach Deutsch bessere Leistungen als Buben. Im Bereich der geschriebenen Sprache sind sie 33 Punkte im Vorsprung.
Migranten haben eine niedrigere Kompetenz als andere. Sie liegen beim Rechtschreiben 39 Punkte, beim Hörverständnis 77 Punkte hinten. D. Knob
(Quelle: Tageszeitung Österreich)