"Sklave" vor Gericht

2. Toter nach Domina-Femizid kein Unfall

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Ein unscheinbares Bürschchen (29, HAK-Absolvent) verliebte sich ausgerechnet in eine Domina und zog sogar bei ihr ein. Als sie ihm befahl, zu gehen, zuckte der "Sklave" aus - brachte die "Herrin" um und tötete bei einem Verkehrsunfall einen Unbeteiligten. Das Urteil: lebenslang.

Stmk, OÖ. Fortgesetzt wurde am Freitag am Straflandesgericht Graz der Prozess gegen einen 29-jährigen Oberösterreichers aus Steyr wegen des Verdachts des zweifachen Mordes: Er tötete im April vor einem Jahr in Wetzelsdorf die um zehn Jahre ältere Sexshop-Angestellte und Domina Yvonne L.

Zur Bluttat war es gekommen, als die Frau (39) nach einem abgelehnten Heiratsantrag (von ihm) den devoten Lover aufforderte, die Wohnung zu verlassen. Da nahm der Maso-Part der gescheiterten Beziehung ein Messer und stach immer wieder auf die Sado-Lady ein. Anschließend setzte er sich ins Auto und raste laut Anklage in suizidaler Absicht in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Er selbst wurde schwer verletzt, der andere Lenker, ein junger Kellner, starb noch an der Unfallstelle.

Todescrash nach Frauenmord

Gastro-Angetellter Phillip G starb bei Frontal-Crash.

© APA/ERWIN SCHERIAU
× Todescrash nach Frauenmord

Verteidiger Gerald Ruhri sah in den Taten einerseits eine  "Tötungshandlung im Affekt"  sowie ein tragischen Verkehrsunfall, weil das Lenkrad außer Kontrolle geriet, als sich der Flüchtende eine Wunde am Unterarm anschaute. Zweiterem widersprach ein Gutachter vehement: "Eine unbewusste Auslenkbewegung ist fahrtechnisch auszuschließen." Urteil:  lebenslange Haft wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin und fahrlässiger Tötung im Zuge eines Autounfalls. Das Gericht verfügte auch eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.
 

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