Zur Prostitution gezwungen

70 Frauen
 in Bordelle 
verschleppt

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Slowakinnen in OÖ zum Sex gezwungen
n 8 Zuhälter in Haft.

Das La Boheme im Herzen von Ried: ein Etablissement, in dem es auch heute nicht gesittet, doch wenigstens geordnet zugeht. Das soll in dem Bordell an der Bahnhofstraße längst nicht immer der Fall gewesen sein. Dutzende slowakische Frauen sind hier zur Prostitution gezwungen worden. Die Polizei hat jetzt einen brutalen Menschenhändlerring ausgehoben, der mindestens 70 Mädchen im Innviertel auf den Strich geschickt haben soll.

Nur ein paar Meter weiter liegt der Nachtklub Royal. Auch am Kapuzinerberg unweit der Kirche sollen die früheren Betreiber die Liebesmädchen wie Sex-Sklavinnen gehalten haben: Alle waren sie zwischen 18 und 35 Jahre alt, kamen aus der Nähe von Zilina an der tschechischen Grenze. Ihnen waren von den Menschenhändlern lukrative Jobs in der österreichischen Gastronomie angeboten worden. Vor Ort nahmen ihnen ihre Peiniger dann die Pässe ab und steckten sie in die Bordelle.

Eine Zwangsprostituierte aus Polen wurde von den Zuhältern sogar an einen Salzburger Freier „verkauft“. Der zahlte 58.000 Euro, um die junge Frau aus dem Rotlichtmilieu herauszuholen. Doch erst durch Flucht gelang es der Polin, den Teufelskreis zu durchbrechen.

Gemeinsam mit anderen Opfern wandte sie sich an die Polizei. Die Ermittler kamen auf die Spur von zwei slowakischen Zuhältern (41, 42), die auch in ihrer Heimat Bordelle betrieben.

Menschenhändler
sitzen jetzt in U-Haft
Die beiden konnten zunächst untertauchen. Doch Anfang des Monats schlug die slowakische Polizei in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt OÖ zu. Wegen Prostitutionshandel, Erpressung, Menschenhandel und Freiheitsentziehung wurden acht Zuhälter verhaftet. Sie sitzen in der Slowakei in U‑Haft. Ob die brutalen Menschenhändler aus Ried ausgeliefert und vor einem österreichischen Gericht angeklagt werden, ist noch offen.

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