Österreich – Wer derzeit in den Bergen unterwegs ist, sollte nicht nur auf Wetter und Steinschlag achten – sondern auch auf Zecken.
Denn die kleinen Blutsauger sind 2025 so aktiv wie selten zuvor, warnen Expert:innen. Besonders betroffen: die westlichen Bundesländer, etwa Tirol, Vorarlberg und Teile von Salzburg.
Der Grund für die erhöhte Aktivität liegt im milden Winter und dem feuchten Frühjahr. Diese Kombination schafft ideale Bedingungen für Zecken, um sich zu vermehren – und länger aktiv zu bleiben. Selbst in Höhenlagen, wo sie früher kaum vorkamen, werden sie inzwischen regelmäßig gefunden. In manchen Gebieten wurden Zecken bis auf 1.600 Meter Seehöhe nachgewiesen.
Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) kann es im aktuellen Sommer bereits nach wenigen Minuten im Gras oder Unterholz zu einem Zeckenstich kommen. Besonders aktiv sind die Tiere in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag.
Keine Impfung gegen Borreliose
Neben der bekannten FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen Zecken auch Borreliose, eine bakterielle Erkrankung, die ohne Behandlung chronisch verlaufen kann. Während gegen FSME geimpft werden kann – was dringend empfohlen wird –, gibt es gegen Borreliose keinen Impfschutz.
Gerade in Urlaubsregionen wie dem Bregenzerwald, dem Zillertal oder den Kitzbüheler Alpen sollten Wanderer und Mountainbiker wachsam sein. Wer durch Wiesen oder Wälder geht, sollte lange Kleidung, Zeckenschutzmittel und festes Schuhwerk verwenden – und sich nach dem Aufenthalt im Freien gründlich absuchen.
Gesundheitsbehörden raten, FSME-Impfungen aufzufrischen oder nachzuholen. In vielen Apotheken und Arztpraxen sind Impfstoffe auch kurzfristig erhältlich. Denn die Zeckensaison dauert heuer länger als üblich – teils bis in den Oktober hinein.
Fazit: Die Gefahr ist real, aber vermeidbar. Wer sich schützt und aufmerksam bleibt, kann auch in den westlichen Bergregionen sicher durch den Sommer kommen.