Ein 16-jähriger Jugendlicher und ein Passant (53) wurden in Horn mit einem Gürtel verprügelt und dabei schwer verletzt. Dem Teenie steckte die Gürtelschnalle im Kopf - er musste notoperiert werden. Jetzt spricht ein dritter Beteiligter und Augenzeuge.
NÖ. Der 35-jährige Tatverdächtige, Shafiqullah A., der amtsbekannt ist und als Asylwerber abgelehnt wurde, wurde festgenommen, bestätigte die niederösterreichische Polizei am Wochenende. oe24-Infos zufolge hat die Leib-Leben-Gruppe den Fall übernommen. Schwere absichtliche Körperverletzung bzw. Mordversuch steht im Raum. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Afghanen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) forderte in einer ersten Reaktion am Samstag die Abschiebung des Mannes.
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Warum es zu dem Streit zwischen dem Bewohner einer Caritas-Unterkunft und den drei Männern am Kirchenplatz in Horn gekommen ist, verrät ein 17-Jähriger, der hautnah involviert war und das Horror-Erlebnis jetzt auf Facebook als Kommentar gepostet hat. Der Bursche war offenbar vor eine Woche ebenfalls dabei gewesen, als der Zuwanderer (am 14.6.) im Bereich des Stadtsees in Horn "zwei Freundinnen von uns (14 Jahre alt)" unsittlich berührt, begrapscht und Handyvideos davon angefertigt hat.
Jugend-, Freizeit- und Badetreff: der Stadtsee von Horn.
Justiz-Skandal um Anzeigen auf freiem Fuß
Wie oe24 aus gut informierten Kreisen erfuhr, wurde der Afghane festgenommen, aber von der Staatsanwaltschaft Krems nur auf freiem Fuß angezeigt, obwohl der (abgelehnte) Asylwerber hinlänglich amtsbekannt ist. So hat er bereits einmal einen Polizisten attackiert. Wenige Tage nach dem Freibad-Übergriffen demolierte er die Tür in seiner Asylunterkunft (nachdem er eigentlich nach Baden bei Wien verlegt worden war, aber still und heimlich zurückkehrte): erneute Festnahme, jedoch wieder nur Justiz-Anzeige auf freiem Fuß.
Dann der vergangene Freitag. Eben jener einheimische Bursche, der die Übergriffe am Stadtsee mitbekommen und die Polizei alarmiert hatte, traf mit einem Freund (16) zufällig am Kirchenplatz in Horn auf den Afghanen.
Ausführlich und offenbar nach wie vor geschockt packt der Zeuge aus: Dass man nur auf ein Kebab verabredet gewesen sei und man auf der anderen Straßenseite ein Plastiksackerl am Boden liegen sah. Die Burschen wollten es wegräumen, wobei sie dabei erst bemerkt haben wollen, dass noch Inhalt im Sackerl war (das wohl dem Afghanen gehörte). Bevor man das Missverständnis aufklären konnte ("Wir sind ohne böse Absicht dorthin gegangen") zog der Kontrahent schon den Gürtel aus der Hose und schlug unbarmherzig um sich.
Blutige Ereignisse schocken nicht nur die Einwohner und Betroffenen in Horn.
Einem älteren Herren, der couragiert helfen wollte, schlug er mit dem Gürtel die Schulter blutig. Noch schlimmer erwischte es den Freund des Posters: Dem 16-Jährigen drosch er die Gürtelschnalle so auf den Kopf, dass der Splint in der Schädeldecke stecken blieb und das Opfer notoperiert werden mussten. Er ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Ob Folgeschäden bleiben, ist ungewiss. "Ich hoffe, es geht dir bald besser", schreibt sein Freund.
Diesmal konnte die Justiz nicht mehr aus - aufgrund der Ereignisse wurde der Afghane nun endlich in U-Haft genommen.