Überstellung

Amokfahrer wird nach Österreich gebracht

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Der 29-Jährige Steirer soll vorläufig in eine psychiatrische Anstalt.

Am Tag nach der Amokfahrt eines 29-jährigen Autolenkers in Slowenien war heute, Freitag, das Motiv des Steirers aus Deutschlandsberg, der sich eine Verfolgungsjagd über 30 Kilometer mit der Polizei geliefert hatte, weiter unklar. Der Mann sei bereits einvernommen worden, bestätigte der Pressesprecher der Behörde in Kranj, Bostjan Glavic. Er soll noch am Freitag in eine psychiatrische Anstalt in der Steiermark überstellt werden.

Der Sprecher wollte offiziell keinen Kommentar geben, was den Lenker dazu bewogen habe, sich einer Verkehrskontrolle zu entziehen und zu flüchten. Die Amokfahrt hatte mit einem schweren Unfall geendet. Bei der Autobahnausfahrt Bled/Lesce prallte der Wagen mit voller Wucht gegen eine Streife.

Psychische Krankheit

Die in einigen Medienberichten geäußerte Vermutung, dass der 29-jährige Steirer an einer psychischen Krankheit leiden könnte, dürften sich ebenfalls bestätigt haben: "Der Verursacher des Unfalls war schon zuvor in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht und ist dort behandelt worden. Dorthin wird er auch überstellt werden", sagte der Leiter der Traumatologie im Spital von Jesenice, Matej Andoljsek, vor Journalisten am Freitag.

Die Überstellung, die mit der österreichischen Botschaft in Ljubljana koordiniert werde, soll demnach bereits am Freitag, spätestens aber Samstag früh, erfolgen, so der Arzt. Inoffiziellen Meldungen zufolge soll der Steirer in die psychiatrische Klinik nach Graz gebracht werden. Seine Verletzungen - ein gebrochenes Handgelenk sowie Prellungen - würden den Transport erlauben.

Polizisten geht es besser
Den beiden Polizisten, die bei dem Unfall schwer verletzt worden waren – einer der Beamten wird wegen Kopfverletzungen (Hirnblutung) auf der Intensivstation behandelt - gehe es besser, betonte Andoljsek. Sie erhielten am Freitag Besuch von Innenminister Vinko Gorenak und Polizeigeneral Stanislav Veniger. Der Minister zeigte sich in einer Stellungnahme erfreut, dass sich der Zustand der beiden gebessert habe. Jener Polizist, der mit leichteren Verletzungen davonkam, sagte unterdessen, er wünsche sich, bald nach Hause zu dürfen.

Ein Sprecher der slowenischen Polizei betonte, dass die Überstellung des 29-jährigen Steirers nach Österreich keine Auswirkungen auf die ihm drohenden Verfahren in Slowenien habe. Ihm wird sowohl der Angriff auf einen Beamten als auch Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen.

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