Sensation

Baby während Herz-OP der Mutter entbunden

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Eine 29-Jährige hat sich kurz vor der Geburt plötzlich unwohl gefühlt.

Auch wenn die Bezeichnung „Götter in Weiß“ angesichts von unglaublichen Pfuschfällen derzeit nicht mehr oft verwendet wird, ist sie hier gerechtfertigt. Der Fall hatte sich bereits im Oktober ereignet, das LKH gab ihn aber erst am Mittwoch bekannt.

Einen Tag vor dem errechneten Geburtstermin am 26. Oktober und nach einer unauffälligen Schwangerschaft verspürte eine Salzburgerin (28) einen plötzlichen Schmerz im Brust- und Halsbereich.
Herzklappenfehler. Sie rief ihre Hebamme an, die sie ins Krankenhaus schickte. Dort stellte ein Kardiologe eine massiv erweiterte Hauptschlagader und einen lebensbedrohlichen Einriss der Gefäßinnenhaut fest. „Schon unter normalen Umständen ist das ein schweres Krankheitsbild mit hoher Sterblichkeit“, erklärt der Primar, Herzchirurg Felix Unger.

Kaiserschnitt
Sofort wurde im LKH ein interdisziplinäres Operationsteam zusammengestellt, das die OP an der schwangeren Frau durchführte. Unter der Aufsicht des Gynäkologen Tobias Jäger versetzte das Team die werdende Mutter in Narkose und holte in nur acht (!) Minuten per Kaiserschnitt ein gesundes, 3.480 Gramm schweres Mädchen in die Welt.

Herzoperation
Herzchirurg Matthias Overbeck und Assistenzärztin Michaela Resetar ersetzten nach dem Kaiserschnitt in einer vierstündigen Operation die Aortenklappe und die zerstörte Hauptschlagader durch eine biologische Klappe und eine Kunststoffprothese.

Glücklich vereint
Nach der Operation wurde die Patientin in stabilem Zustand auf die Intensivstation verlegt, wo sie am Morgen des Nationalfeiertages aufwachte. Knapp 24 Stunden nach dem Operationsprozedere durfte sie dann ihre gesunde Nora erstmals in die Arme schließen.

Sehr selten
Die Kombination einer Schwangerschaft mit einer Aortendissektion sei sehr selten, so der Herzchirurg Overbeck. Weltweit sin derzeit nur etwa fünf bis zehn solcher Fälle bekannt.

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