160 Kinder gerettet

Bombendrohung gegen Volksschule

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Ein Anrufer mit ausländischem Akzent forderte 50.000 Euro

Im beschaulichen Ort Paudorf unter dem Stift Göttweig liegt die Volksschule direkt neben einer Raika-Filiale. Diese Nähe nützte ein Erpresser am Montag für grausamen Nachdruck:

Um 10.13 Uhr rief der Mann mit ausländischem Akzent in der Bank an und drohte: "Wenn Sie nicht in den nächsten Minuten ein Paket mit 50.000 Euro aus dem Fenster werfen, sprenge ich euch und die Kinder in die Luft!"

Alarm für 160 Kinder
Der Filialleiter sperrte sofort das Geldinstitut und verständigte Schuldirektorin Ingrid Pergher – und auch die reagierte souverän. "Wir haben getan, als würden wir einen Feueralarm proben", so die Pädagogin im Gespräch mit ÖSTERREICH: "So brachte der Lehrkörper alle 160 Kinder ohne Panik und in kürzester Zeit aus dem Gebäude."

Krisenplan
Die Direktorin weiter: "Das gab es eine Bewegungsstunde, sprich, die Schüler gingen spazieren und wurden schließlich im Haus der Feuerwehr untergebracht." Der Krisenplan klappte perfekt.

Die Kinder merkten nichts von der drohenden Gefahr. Manche wunderten sich nur, dass die Religionsstunde mit dem beliebten Pfarrer Udo Fischer (wurde einst durch seine Auflehnung gegen Bischof Kurt Krenn bekannt) entfiel.

Sprengstoff-Hunde
Sobald die Volksschüler in Sicherheit waren, suchten Ermittler des Landeskriminalamts nach einer versteckten Bombe. Ab Mittag wurden auch zwei Sprengstoff-Suchhunde aus Wien eingesetzt.

Polizeimajor Wilfried Brocks: "Die Drohung war gefährlich, weil es am Wochenende einen Tag der offenen Tür mit Flohmarkt in der Schule gab. Da hätte der Erpresser unbemerkt ein Sprengstoffpaket im Haus deponieren können."

Entwarnung
Um 13.30 Uhr gab es Entwarnung. Ein erster Hinweis auf einen Verdächtigen erwies sich als kalte Spur.

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