100.000 Euro Schaden

Einzigartige Urrebe zerstört

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Unbekannte zerschnitten den vor einigen Jahren entdeckten Weinstock.

Ein Vandalenakt sorgt bei Winzern im Eisenstädter Stadtteil St. Georgen für Betroffenheit: Ein mehrere hundert Jahre alter Rebstock, bei dem es sich wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge um eine Elternsorte des Grünen Veltliners handelte, wurde von Unbekannten zerstört. Der Weinstock, der von einem Gestrüpp umgeben war, wurde zerschnitten, bestätigte die Polizei..

Historischer Fund
Vor eineinhalb Jahren wurde die Öffentlichkeit über den historischen Fund informiert. Aus Sorge um den Bestand des Rebstockes wurde dessen Standort damals nicht bekanntgegeben. Entdeckt wurde die historische Sorte auf einem schon lange nicht mehr zu Weinbauzwecken verwendeten Grundstück. Erzählungen zufolge war die Riede vor Jahrhunderten bebaut. Den alten Geschichten nachgehend, fand Michael Leberl vom Verein "Dorfblick" schließlich den Weinstock auf einer verwachsenen Hutweide.

Bei Untersuchungen durch die Bundesversuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg wurde eine Verwandtschaft zum Grünen Veltliner entdeckt. Bei Vergleichen mit Tausenden Reben stellte sich auch heraus, dass es sich bei gefundenen Exemplar um ein Unikat handelte. Nach der Zerstörung des Weinstockes ermittelt nun die Polizei. Die Schadenshöhe sei "eine sehr ideelle" , hieß es dazu von der Bundespolizeidirektion Eisenstadt.

Mehr als 100.000 Euro Schaden
Der Wert des zerschnittenen Rebstocks ist im Jahr 2009 in einem Expertengutachten auf mehr als 100.000 Euro geschätzt worden, hieß es Donnerstagabend in einer Mitteilung aus dem Eisenstädter Rathaus. Damals wurde Anzeige erstattet, nachdem von der Urrebe des Grünen Veltliners veredelungsfähige Augen abgeschnitten und gestohlen worden waren.

   Diesmal sei der Weinstock regelrecht zerstückelt worden. Auch ein Baum, der neben der Rebe wuchs, wurde umgeschnitten. Die uralte Rebe, die sich im Eigentum der Stadt befindet, ist nach Angaben aus dem Büro der Bürgermeisterin schwer beschädigt. Es sei noch unklar, ob sie genug Kraft zum Überleben hat. Der Fortbestand der wertvollen Sorte sei seit drei Jahren gesichert. Sie wird mittlerweile an drei verschiedenen Standorten in Österreich vermehrt und veredelt.

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