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Coup in Haus von Freimaurerzentrale

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Schon wieder versuchten dreiste nächtliche Einbrecher eine Innenstadtboutique leer zu räumen. Und das ausgerechnet im historischen Haus, in dem sich in der Rauhensteingasse die Freimaurer-Zentrale befindet.

Wien. Die Bande kam in der Nacht auf Freitag um 3.10 Uhr mit einem zunächst leeren VW Transporter, den sie hernach mit Diebsgut zu füllen gedachten. Mindestens drei Männer sollen es gewesen sein, die in die neue Outlet-Boutique für hochpreisige Damenmode im Haus Rauhensteingasse, Ecke Ballgasse eindrangen und die Beute schon in mehreren Säcken zum Wegkarren zusammengerafft und bereitgestellt hätten - und das an einer der bekanntesten wie geheimnisvollsten Adressen Wiens. Denn:  In den Stockwerken über dem Geschäft sind die Räume der Freimauer-Großloge, die Administration, vor allem aber sogenannte Tempel sowie weitere Säle für die täglichen Treffen der 54 Wiener Logen.

rauhenstengasse freimaurer boutique

In den Stockwerken über der Boutique, in der bis vor kurzem noch eine Galerie war, befinden sich die Räume der Großloge der Freimaurer. 

© fuhrich
× rauhenstengasse freimaurer boutique

Das bzw. die mögliche Überwachung der Freimauer-Zentrale wurde der Bande aber nicht zum Verhängnis, sondern die Überwachung eines benachbarten Innenstadt-Kaufhauses, das tatsächlich rund um die Uhr videoüberwacht wird. Der aufmerksame GCM-Mitarbeiter zu oe24: "Ich habe auf den Monitoren sofort gemerkt, dass da vis a vis etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und habe die Polizei alarmiert." Davor hatte der Security die drei Verdächtigen auf der Straße angesprochen, die daraufhin zu Fuß flüchteten - und ihren Beutewagen stehen ließen.

vw transporter

Mit so einem VW-Transporter wollte die Bande die Beute abtransportieren.

© zVg

Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen durch die Polizei blieben vorerst ohne Erfolg. Im Geschäft wurden Einbruchswerkzeug und die Säcke voller Kleidungsstücke sichergestellt. Weiters wurde der Transporter, der  vermutlich durch die Tatverdächtigen gestohlen worden, durchsucht und "eingezogen". 

Damit hätte die Geschichte vorbei sein können, aber dann war da dieser eine offenbar nicht sonderlich schlaue Komplize, der eineinhalb Stunden später wieder bei der Freimaurer-Zentrale vorbeikam, um zu schauen,  ob es doch zu keinem Polizeieinsatz gekommen war und Beute sowie Auto noch verfügbar wären. Der Serbe (41) wurde angehalten. Und alles Leugnen nützte nichts, da er den passenden Schlüssel zum VW eingesteckt hatte. Er wurde festgenommen. Gegen zwei flüchtige unbekannte Mittäter wird wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Diebstahls ermittelt. 

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